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ÖKOPROFIT®: Klimaschutz in Unternehmen

Der höchste Anteil des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen im Kreis Siegen-Wittgenstein geht auf den Sektor Wirtschaft zurück. Hier werden gut 50 Prozent der Energie verbraucht und sogar 56 Prozent der THG-Emissionen verursacht. Dies zeugt einerseits von der wirtschaftlichen Stärke der Region, zeigt aber andererseits auch, dass diese Stärke bisher einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Daher arbeitet der Kreis Siegen-Wittgenstein gemeinsam mit der heimischen Wirtschaft daran, gemeinsam nach Wegen zu suchen, die regionale wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu gestalten.

Der höchste Anteil des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen im Kreis Siegen-Wittgenstein geht auf den Sektor Wirtschaft zurück. Hier werden gut 50 Prozent der Energie verbraucht und sogar 56 Prozent der Treibhausgasemissionen verursacht. Dies zeugt einerseits von der wirtschaftlichen Stärke der Region, zeigt aber andererseits auch, dass diese Stärke bisher einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Deshalb arbeitet der Kreis Siegen-Wittgenstein zusammen mit der heimischen Wirtschaft daran, gemeinsam nach Wegen zu suchen, die regionale wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu gestalten.

Ein wichtiger Baustein ist dabei das Projekt „ÖKOPROFIT Siegerland“. In diesem Rahmen werden zehn bis 15 Unternehmen etwa ein Jahr lang mit Workshops und Vor-Ort-Terminen dabei begleitet, ein eigenes Energie- und Ressourcenmanagementsystem aufzubauen. Ziel des Projektes ist es, die Betriebskosten von Unternehmen bei gleichzeitiger Schonung von natürlichen Ressourcen zu senken. Bei erfolgreicher Abschlussprüfung dürfen die Unternehmen dann das Siegel „ÖKOPROFIT Siegerland“ führen. Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird für die Durchführung des Projektes ÖKOPROFIT vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV) in Zusammenarbeit mit der NRW Bank finanziell gefördert.

Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik

Wissenswertes

  • wurde 1991 vom Umweltamt der Stadt Graz entwickelt
  • erfolgreichstes Einstiegsprogramm für Energie- und Umweltmanagementsysteme in Deutschland
  • höchste Teilnehmerdichte in Deutschland in NRW und Bayern
  • bereitet auf die Implementierung der DIN ISO 14001 vor
  • Ökoprofit-Club für ausgezeichnete Unternehmen soll auch nach der Teilnahme branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch bieten

Idee:

  • Kooperation zwischen Kommunen, Wirtschaft und verschiedenen lokalen Partnern
  • gemeinsame Optimierung von Rohstoff- und Energieeinsatz und Kostensenkung
  • Prüfung von Produktions- und/oder Dienstleistungsprozessen auf Materialeffizienz, Ressourcenschonung und Einsparpotenziale

Vorteile für Unternehmen

  • individuelle Beratung – keine Blaupause
  • gute Vorbereitung für andere Umweltauditierungen
  • Landesförderung, sodass auch kleine Betriebe durch ein geringeres Invest teilnehmen können (Leistungskatalog)

Außerdem:

  1. Gewinn für die Umwelt und das Unternehmen durch Optimierung, Reduzierung oder Vermeidung des Verbrauchs von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Wertstoffe und Abwasser, Energie und Wasser --> Einsparung von Ressourcen und Energie + monetäre Einsparungen
  2. Synergiepotenzial durch Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden Unternehmen --> regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen
  3. Imagegewinn durch medienwirksame Darstellung des Betriebes als umweltbewusstes Unternehmen
  4. Kundenzufriedenheit: Ökoprofit wird als Umweltmanagementsystem anerkannt und regelmäßig rezertifiziert; ggf. ISO 14001 Zertifizierung nicht mehr notwendig
  5. Austausch über das Projektjahr hinaus möglich: Erfahrene Berater wissen, wie Umweltmanagementprozesse in Betrieben verankert werden müssen, sodass sie langfristig bleiben --> Ziel: die angegangenen Umweltprozesse fortzuführen
  6. Rezertifizierung jederzeit möglich
  7. Sensibilisierung der Mitarbeiter für Umweltthemen
  8. Rechtssicherheit

Teilnahmebedingungen

  • keine Begrenzung auf bestimmte Unternehmen --> branchenunabhängig
  • Zahlung eines Invest, welcher sich nach der Größe des Unternehmens bezüglich der Mitarbeiteranzahl richtet
  • Förderung durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW) und die Kommunen möglich – seit über 20 Jahren fördert das MULNV NRW gemeinsam mit beteiligten Kommunen das Vorhaben
  • Auskunft über Invest kann bei Yanica Vitt - Klimaschutzmanagerin (siehe unten) angefragt werden

Projektablauf

  • Dauer: 1 Jahr
  • Auftaktveranstaltung, Zwischenbilanz und Abschlussveranstaltung
  • mindestens acht Workshops zu relevanten Umweltthemen – weitere Workshops nach Interesse und Nachfrage möglich
  • Unternehmen besuchen sich gegenseitig an Workshop-Terminen
  • darüber hinaus wird jedes Unternehmen von den Beratern (VIA Consult aus Olpe und Michael Homeyer Unternehmensberatung aus Aachen) besucht und begutachtet – insgesamt fünf Vor-Ort-Termine zur Bestandsaufnahme

Lenkungskreis

  • Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein
  • IHK Siegen
  • Handwerkskammer Südwestfalen
  • Energie-Agentur NRW
  • Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd
  • Kompetenzzentrum Uni Siegen
  • Effizienz-Agentur NRW
  • Wirtschaftsförderungen der Kommunen

Aktuelle Projektrunde – Runde 2

Aufgrund des Erfolges der ersten Projektrunde ist im Juli 2021 eine weitere Runde gestartet, an der sich die Kommunen Freudenberg, Hilchenbach, Neunkirchen und Siegen gemeinsam mit dem Kreis beteiligen. Am 1. Juli 2021 hat im Technikmuseum Freudenberg die Auftaktveranstaltung und anschließend der erste Workshop stattgefunden. Der letzte Workshop ist für den 12. Mai 2022 und die Auszeichnung der Unternehmen für Juni/Juli 2022 geplant. Insgesamt gibt es acht Workshops bei den Unternehmen vor Ort und zwei Zusatzworkshops zu den Themen Nachhaltigkeit/CO2-Bilanzierung und Veränderungsmanagement.

Rückblick – Runde 1

In der ersten Projektrunde hat der Kreis Siegen-Wittgenstein mit dem Kommunen Burbach, Netphen, Neunkirchen und Wilnsdorf insgesamt 13 Betriebe begleitet. Durch das Projekt wurden einmalige Investitionen in Höhe von gut 850.000 Euro ausgelöst, denen jährliche Betriebskosteneinsparungen von knapp 300.000 Euro gegenüberstehen. Über 60 Prozent der Investitionen amortisieren sich in den ersten drei Jahren. Zugleich werden durch diese Maßnahmen seit 2018 jährlich 654 Tonnen CO2, 2 Mio. kWh Energie, 481m³ Wasser und 104 Tonnen Abfall eingespart.

Alle weiteren Informationen sind in der Abschlussbroschüre "ÖKOPROFIT Siegerland" zu finden (siehe unten).