Resolution des Kreistages zur Unterstützung des Stahlstandortes Siegerland
Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 20. September 2024 einstimmig eine Resolution zur Unterstützung des Stahlstandortes Siegerland verabschiedet.
Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 20. September 2024 einstimmig eine Resolution zur Unterstützung des Stahlstandortes Siegerland verabschiedet. Der Resolutionstext entspricht einer gleichlautenden Resolution der Stadt Kreuztal.
Die Resolution im Wortlaut:
Die öffentlichen Überlegungen der Thyssenkrupp AG zu einer drastischen Reduzierung der deutschen Stahlproduktion und möglicher damit einhergehender Schließung ganzer Werke haben in den vergangenen Tagen und Wochen die Presselandschaft beherrscht und entsprechende Ängste und Sorgen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Thyssenkrupp Steel ausgelöst.
Am Standort Kreuztal mit den TKS-Werken in Eichen und Ferndorf sind rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Familien unmittelbar von diesen Überlegungen betroffen. Darüber hinaus ist ein Mehrfaches an Arbeitsplätzen bei Zulieferern, Handwerksunternehmen, Speditionen usw. in Kreuztal und der Region abhängig von den TKS-Produktionsstandorten und damit ebenfalls gefährdet. Die Beschäftigten und ebenso viele Bürgerinnen und Bürger blicken mit großer Sorge in die Zukunft der Region und der deutschen Stahlproduktion als wichtigem Standbein der deutschen Wirtschaft.
Der Kreistag und die Verwaltung des Kreises Siegen-Wittgenstein haben sich vor diesem Hintergrund und wegen der hohen kreisweiten Bedeutung der heimischen Stahlstandorte für die Arbeitsplätze und die Industrie mit der aktuellen Situation befasst und erheben im Einzelnen folgende Forderungen an alle Beteiligten:
I. Der Kreistag Siegen-Wittgenstein erwartet, dass sich das Unternehmen Thyssenkrupp AG ausdrücklich und nachhaltig zum Stahlstandort Siegerland bekennt.
- Die leistungsfähigen und technisch hochwertigen Produktionsanlagen am Standort Kreuztal mit den entsprechenden Arbeitsplätzen müssen erhalten und durch alle dazu notwendigen Investitionen auch zukunftsfähig aufgestellt werden.
- Die Wettbewerbsfähigkeit der Siegerländer Stahlstandorte darf nicht durch betriebsinterne Umstrukturierungen gefährdet werden.
- Der weitere Rationalisierungsprozess und eine mögliche Übernahme von Thyssenkrupp Steel muss dringend an den geltenden Regelungen zur Montanmitbestimmung ausgerichtet werden. Transparenz gegenüber den Beschäftigten, deren laufende Beteiligung und die ständige Information der Verantwortlichen in der Region werden nachdrücklich eingefordert.
- Es darf keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
- Die Landesregierung und die heimischen Abgeordneten des Landtages und Bundestages werden aufgefordert, sich aktiv und in engem Kontakt mit dem Vorstand von Thyssenkrupp AG und den Beschäftigten an den anstehenden Verhandlungen zu beteiligen und entsprechend Einfluss zu nehmen. Sie sollen dadurch auch zum Ausdruck bringen, dass die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der modernen Stahlstandorte in NRW einen besonderen Schutz genießen und diese für eine auch zukünftig wettbewerbsfähige und innovative Industrieregion unverzichtbar sind
II. Der Kreistag Siegen-Wittgenstein bringt durch diese Resolution seine Solidarität mit den mittelbar und unmittelbar betroffenen Beschäftigten zum Ausdruck und unterstreicht erneut die große wirtschaftliche Bedeutung und lange Tradition der Stahlstandorte in dieser Montanregiobesonderen Schutz genießen und diese für eine auch zukünftig wettbewerbsfähige und innovative Industrieregion unverzichtbar sind.