Rückfahrticket ist immer dabei
Dirk Niesel ist beruflich viel unterwegs – und liebt seine Heimat Kreuztal über alles
Tradition und Moderne, Bodenständigkeit und Selbstvertrauen, Gelassenheit und Tatendrang – wenn Dirk Niesel über das Leben und Arbeiten im Siegerland spricht, vereinen sich all diese Begriffe zu einem stimmigen Gesamtbild. In Kreuztal aufgewachsen, ist er seiner Heimat bis heute immer treu geblieben, auch wenn er beruflich viel unterwegs ist – vor allem in Hamburg und Berlin. Siegen-Wittgenstein den Rücken zu kehren, kam für ihn bisher nie wirklich in Frage. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern: „Ich könnte es mir zum jetzigen Zeitpunkt wirklich nicht vorstellen, wegzuziehen und das hier alles hinter mir zu lassen.“
Niesels große Verbundenheit mit der Region spiegelt sich in erster Linie in seinem ehrenamtlichen Einsatz wider. Schon seit vielen Jahren engagiert er sich im Heimatbund Siegerland-Wittgenstein, seit 2011 als zweiter Vorsitzender. Besonders am Herzen liegt dem 37-Jährigen dabei der bewusste und stets zielgerichtete Dialog der Generationen: „Wir können alle voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen!“ Nur so könne es gelingen, wichtige Werte und Schätze der Heimat nachhaltig zu pflegen – zum Beispiel beim Thema Mundart, das Dirk Niesel als Arbeitskreis-Vorsitzender beim Heimatbund maßgeblich betreut.
Aus Sicht des gelernten Sozialversicherungsfachangestellten ist gerade die Sprache ein ganz wesentlicher Faktor der gelebten Identifikation vieler Bürger mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Er selbst hat schon in frühester Kindheit sein Interesse für die heimische Mundart entwickelt. Als Jugendlicher folgte sogar der Sieg bei einem entsprechenden Wettbewerb auf Kreisebene. Auch während der Berufsausbildung und der ersten Arbeitsjahre bei der Techniker Krankenkasse in Siegen hat Dirk Niesel das Interesse an der Heimatarbeit sowie der Pflege von Tradition und Brauchtum nie verloren: „Zur ersten Sitzung des Arbeitskreises Mundart im Jahr 2002 ging ich als normaler Teilnehmer. Und ich kam als Vorsitzender wieder raus“, erklärt er schmunzelnd.
Die ehrenamtliche Arbeit – beispielsweise auch als Mitglied der Veranstaltergemeinschaft von Radio Siegen – ist also ein wichtiger Eckpfeiler in Dirk Niesels Leben. Möglich ist dieser vielfältige Einsatz für die Belange der Heimatarbeit nur, weil der 37-Jährige auch beruflich in Siegen-Wittgenstein tätig ist und hier eine langfristige Perspektive sieht. Zudem bietet ihm seine Tätigkeit bei der Techniker Krankenkasse immer wieder die Chance, Geschäftsreisen wahrzunehmen. „So komme ich durch meinen Beruf viel herum und kann trotzdem in Kreuztal wohnen bleiben“, so Niesel.
Der Siegerländer genießt die Aufenthalte in Hamburg oder Berlin – hat aber „immer ein Rückfahrticket in der Tasche.“ Nach schönen und aufregenden Tagen im hektischen Großstadtdschungel ist Dirk Niesel jedes Mal froh, wenn dann wieder die Heimreise bevorsteht und er zu Hause neue Kraft schöpfen kann. Für die Arbeit im Heimatbund Siegerland-Wittgenstein wünscht sich der 37-Jährige, dass noch mehr junge Menschen aktiv mitmachen – egal ob im Vorstand oder in anderer Form.
Um langfristige Strukturen zu schaffen und den Heimatbund attraktiv bleiben zu lassen, entwickeln Dirk Niesel und seine Kollegen immer wieder neue Projekte. Unter anderem besteht seit einiger Zeit eine Kooperation mit dem Kindergarten „Dielfer Mühlenkinder“ in Niederdielfen. Dabei geht es einerseits um die Förderung und den Erhalt der heimischen Mundart, andererseits aber auch ganz allgemein darum, den Mädchen und Jungen ein Bewusstsein für die Arbeit des Heimatbunds zu schenken. „Dadurch entsteht eine Verwurzelung, die Zugehörigkeit und Rückhalt gibt“, unterstreicht Dirk Niesel.