Welt-AIDS-Tag 2022:
HIV-Beratungsstelle des Kreises und Aidshilfe Siegen stellen Hilfsangebote vor
Anlässlich des 34. Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2022 weisen die Beratungsstelle zu HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen (STI) des Kreisgesundheitsamtes und die Aidshilfe in Siegen auf ihre Angebote im Kreis Siegen-Wittgenstein hin.
Fragen zu HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen verdienen eine Antwort. Anlässlich des 34. Welt-Aids-Tages am 1. Dezember 2022 weisen die Beratungsstelle zu HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen (STI) des Kreisgesundheitsamtes und die Aidshilfe Siegen auf ihre Angebote im Kreis Siegen-Wittgenstein hin.
Wie schütze ich mich vor HIV? Habe ich vielleicht eine Syphilisinfektion? Ich hatte ungeschützten Sex und frage mich, ob ich mich nun testen lassen sollte? Wäre es sinnvoll, mich gegen Affenpocken impfen zu lassen? Wie schützt die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) und wo erhalte ich diese? Für diese und andere Fragen stehen die beiden Einrichtungen allen Ratsuchenden zur Verfügung.
Angebot ist anonym, vertraulich und kostenlos
„In den Hochzeiten der Corona-Pandemie waren verschiedene Angebote eingeschränkt. Jetzt möchten wir ein deutliches Signal an alle Menschen senden, die mit uns Kontakt aufnehmen wollen: Wir sind gemeinsam für Sie da und offen für alle Fragen. Wir nehmen uns Zeit. Unser Angebot ist anonym, vertraulich, kostenlos und orientiert sich individuell an Ihren Fragen und Bedürfnissen!“, erläutert Katrin Spiekermann, HIV-/STI-Koordinatorin im Kreis Siegen-Wittgenstein. Klaus-Peter Schäfer von der Aidshilfe Siegen ergänzt: „Wir möchten mit unserem Angebot gemeinsam dazu beitragen, dass sexuell aktiven Menschen ausreichend Informationen und Beratungsangebote zur Verfügung stehen. Um den Bedarfen gerecht zu werden, bauen wir unsere Angebote ab dem 30. November 2022 noch weiter aus.“
Telefonische und persönliche Beratung
So wird es bei der Beratungsstelle zu HIV und STI des Kreisgesundheitsamtes weiterhin die bewährte Möglichkeit der Online-Terminvereinbarung über die Website www.siegen-wittgenstein.de/aidsberatung geben. Ergänzend dazu bietet das Beratungsteam der Aidshilfe Siegen neben der telefonischen Sprechstunde montags von 9 Uhr bis 11 Uhr, zukünftig auch mittwochs von 15 Uhr bis 18 Uhr eine persönliche Sprechstunde (ohne Terminvereinbarung) mit Beratung und Testmöglichkeit zu HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen (STI) in den Räumlichkeiten der Aidshilfe, Weidenauer Straße 165, 57076 Siegen an. „Ich freue mich sehr, dass wir durch die langjährige gute Kooperation mit der Aidshilfe nun gemeinsam an mindestens drei Tagen in der Woche den Menschen in der Region ein persönliches Angebot machen können“, so Katrin Spiekermann.
Alle Informationen zum Angebot der beiden Einrichtungen gibt es unter www.siegen-wittgenstein.de/aidsberatung und www.aids-hilfe-siegen.de.
Psychische Belastung und Angst vor Diskriminierung bei Betroffenen
Im Jahr 2021 waren in Nordrhein-Westfalen nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes 360 HIV-Neuinfektionen zu verzeichnen, 40 weniger im Vergleich zu 2020. Häufigster Übertragungsweg ist nach wie vor der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Dazu wurden 2021 in NRW schätzungsweise 540 HIV-Erstdiagnosen gestellt (95 weniger im Vergleich zu 2020), davon 180 erst bei fortgeschrittenem Immundefekt.
„Warum die Zahl der Neuninfektionen und Neudiagnosen in 2020 und 2021 zurückgegangen ist, kann unterschiedliche Gründe haben, zum Beispiel ein verändertes Sexual- und Test-Verhalten. Aber es liegt auch nahe, dass das eingeschränkte Testangebot seinen Teil dazu beigetragen hat“, erläutert Katrin Spiekermann: „In Siegen-Wittgenstein hatten wir zum Beispiel in 2022 im Vergleich zu den Vorjahren eine höhere Zahl von Menschen, bei denen eine HIV-Infektion festgestellt wurde und die wir auf ihrem Weg begleitet haben. Denn auch, wenn die medizinischen Möglichkeiten mittlerweile sehr gut sind und die Menschen durch die guten Medikamente eine annähernd normale Lebenserwartung erreichen können, ist die psychische Belastung und die Angst vor Diskriminierung immer noch sehr hoch. Hier liegt noch eine große Herausforderung vor uns.“