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Datum: 11.05.2017

Unbekanntes Fleckchen Erde mit großer Geschichte
Vortrag „Als Wittgenstein preußisch wurde – 200 Jahre Kreis Wittgenstein“

„Terra incognita“ – ein unbekanntes Fleckchen Erde. So hat Ludwig Freiherr von Vincke, erster Oberpräsident der neuen preußischen Provinz Westfalen, den Kreis Wittgenstein vor 200 Jahren genannt. Der preußische Freiherr spielt eine zentrale Rolle im Vortrag von Dr. Mechthild Black-Veldtrup.

„Terra incognita“ – ein unbekanntes Fleckchen Erde. So hat Ludwig Freiherr von Vincke, erster Oberpräsident der neuen preußischen Provinz Westfalen, den Kreis Wittgenstein vor 200 Jahren genannt. Das „Fleckchen Erde“ war ihm aber äußerst sympathisch, sodass er viel daran setzte, dass Wittgenstein buchstäblich nicht den Anschluss nach Außen verlor. Der preußische Freiherr spielt eine zentrale Rolle im Vortrag „Als Wittgenstein preußisch wurde – 200 Jahre Kreis Wittgenstein“, den Dr. Mechthild Black-Veldtrup im Rahmen des Kreisjubiläums halten wird.

Dr. Black-Veldtrup ist Leiterin des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen. „Die Kreise Siegen und Wittgenstein sind zwar am weitesten von uns weg, aber das Landesarchiv ist auch für Wittgenstein da, das ist uns ganz wichtig“, sagt die gelernte Historikerin – und die Geschichte des süd-östlichsten „Zipfels“ von Nordrhein Westfalen ist durchaus von einigen Besonderheiten geprägt!

„Wittgenstein ist die einzige Region, in der die Landesherren blieben“, erzählt Dr. Black-Veldtrup. Als 1806 Wittgenstein an Hessen-Darmstadt übergeben wurde, mussten die Einwohner zweifach Steuern zahlen: Sowohl an ihre alten Berleburger Herrschaften als auch an die neuen aus Hessen-Darmstadt. Erst 1817 endete diese Situation: „Als die Preußen kamen, wurde alles neu geregelt“, sagt Dr. Black-Veldtrup. Da, wo früher die Grafen das Sagen hatten, regierte nun die straff durchorganisierte preußische Verwaltung.

Die Jahre 1806 und 1817 bilden den ersten Schwerpunkt in Dr. Black-Veldtrups rund einstündigem Vortrag. Neben den Änderungen, die Wittgenstein durch die preußische Regierung erfährt, wird es aber auch um die Landräte des Kreises gehen: Den Anfang macht dabei von 1817 bis 1830 Friedrich August Jost.

Ebenfalls Teil des reich bebilderten Vortrags werden ausgewählte Gebäude des Altkreises Wittgenstein sein: Dr. Black-Veldtrup beschäftigt sich dabei u.a. mit dem Landratsamt in Bad Berleburg und natürlich auch mit den Schlössern in Bad Berleburg und Bad Laasphe, in denen übrigens heute noch historische Unterlagen zur Geschichte Wittgensteins liegen. „Wie hat sich in Wittgenstein verändert“? wird sich Dr. Black-Veldtrup in ihrem Vortrag ebenfalls immer wieder fragen. Ihre Überlegungen führen schließlich bis ins Jahr 1975, als die Kreise Siegen und Wittgenstein zusammengeführt wurden.

Der Vortrag „Als Wittgenstein preußisch wurde – 200 Jahre Kreis Wittgenstein“ findet am Freitag, 19. Mai, um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Bad Berleburg, ehemaliges Landratsamt, statt.