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Datum: 24.11.2016

„Internationaler Tag gegen Gewalt“ am 25. November
Runder Tisch beklagt: Gewalt gegen Frauen und Kinder oft ein Tabu

"Wir brechen das Schweigen“, das ist das Motto der bundesweiten Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Freitag, 25. November 2016, an dem sich auch der „Runde Tisch gegen Gewalt“ im Kreis Siegen-Wittgenstein beteiligt. Die Mitglieder machen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, das Thema zu enttabuisieren und sich gemeinsam im Kampf gegen Gewalt stark zu machen.

Gewalt in der Familie, sogenannte häusliche Gewalt, ist eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit von Frauen und Kindern. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt. „Trotz des erschreckenden Ausmaßes ist das Thema nach wie vor für viele ein Tabu. Nur jede fünfte Betroffene wendet sich an eine Beratungs- oder Unterstützungseinrichtung“, sagt Martina Böttcher, die Gleichstellungsbeauftrage des Kreises, im Namen des Runden Tisches.

Die Gewalt findet in der Mitte der Gesellschaft statt. Betroffen sind Frauen jeden Alters und jeder Schicht. Nicht wenige erleiden schwerste Misshandlungen oder werden vergewaltigt. Und auch die Folgen für Kinder, deren Mütter misshandelt werden, sind schwerwiegend. Jährlich fliehen ca. 45.000 Frauen mit ihren Kindern in bundesdeutsche Frauenhäuser. Ingrid Süße vom Siegener Frauenhaus beklagt, dass es viel zu wenige Frauenhausplätze gibt und Schutz suchende Frauen und Kinder immer wieder abgewiesen werden müssen. Laut zentraler Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser ist dies ein bundesweites Problem.

„Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Sie geht uns alle an“, unterstreicht Martina Böttcher: „Wichtig ist uns, dass die Betroffenen schnelle und kompetente Hilfe erhalten. Deshalb ist uns die Vernetzung im Rahmen des Runden Tisches so wichtig.“

Seit nunmehr 15 Jahren setzen sich rund 40 Bündnispartner aus den verschiedensten Bereichen wie Jugend- und Familienhilfe, Gleichstellung, Frauenhaus, Justiz, Polizei, sowie Beratungsstellen der Kirchen, Institutionen, Vereine und Verbände gemeinsam für die Betreuung, Beratung und Begleitung der von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder in Siegen-Wittgenstein ein. Ziele sind dabei neben der Verbesserung des Opferschutzes die Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes sowie die Vernetzung von Hilfeeinrichtungen und damit kurze Wege und direkte Hilfe für Be