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Datum: 17.07.2017

Landrat Andreas Müller überreicht Urkunden
Sechs Elternbegleiterinnen für Rucksack-KiTa und -Schule zertifiziert

Für seine Programme "Rucksack KiTa" und "Rucksack Schule" hat der Kreis Siegen-Wittgenstein jetzt sechs Elternbegleiterinnen ausgebildet. Landrat Andreas Müller überreichte die Zertifikate und nahm sich Zeit für ein intensives Gespräch mit den Teilnehmerinnen.

Wenn man neu nach Deutschland kommt, braucht man Hilfe, man steht sonst ganz alleine da und weiß nicht, an wen man sich wenden kann und ist einsam. In solchen Situationen ist das Rucksack-Programm besonders wichtig“, sagt Mrika Sylejmani-Tahiraj. Sie ist eine von insgesamt sechs „Elternbegleiterinnen“ die der Kreis Siegen-Wittgenstein jetzt für seine Programme „Rucksack-KiTa“ und „Rucksack Schule“ ausgebildet hat. Landrat Andreas Müller überreichte die Zertifikate und nahm sich Zeit für ein intensives Gespräch mit den Teilnehmerinnen.

Hinter der „Rucksack-KiTa“ und der „Rucksack Schule“ steckt die Idee, dass Kinder mit Migrationshintergrund ihre Unterrichtsinhalte in zwei Sprachen lernen: in der Schule bzw. der KiTa werden die Fächer auf Deutsch durchgenommen, zu Hause werden die Inhalte gemeinsam mit den Eltern in der entsprechenden Familiensprache bearbeitet. Die sechs zertifizierten „Elternbegleiterinnen“, Esengül Yalman, Zeynur Öztürk, Özlem Öztürk, Anna-Maria Shnir, Mrika Sylejmani-Tahiraj und Sabine Dreisbach, bereiten die Eltern durch wöchentliche Treffen auf diese Aufgabe vor.

 

Damit die sechs zertifizierten „Elternbegleiterinnen“ auf die wöchentliche Arbeit mit ihren Gruppen vorbereitet sind, gab es vorab Unterricht bei den „Profis“: Veli Aydin und Karsten Burkardt vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein erklärten in mehreren Unterrichtseinheiten die Rolle und Aufgaben der Elternbegleiterinnen.
Für Teilnehmerin Özlem Öztürk ist es etwas ganz besonderes eine solche Aufgabe zu übernehmen: „Hier bei der Ausbildung hatten wir zum ersten Mal das Gefühl, dass sich wirklich Menschen außerhalb der türkischen Community für uns interessieren.“
Auch bei den anderen Teilnehmerinnen kam die rund 40-stündige Vorbereitung gut an: „Ich habe so viel gelernt – wie wichtig die Sprache ist, wie man eine Gruppe leitet, wie kreativ man mit Menschen arbeiten kann – das hat meinen Horizont sehr stark erweitert“, sagt Esengül Yalman. „Am wichtigsten ist mir die Wertschätzung, die den Eltern und den Kindern zuteil wird, das ist eine ganz hohe Motivation für sie.“, erzählt Zeynur Öztürk.

Neben den theoretischen Unterrichtseinheiten, konnten die sechs Frauen in den beiden „Rucksack KiTa-Gruppen“ in Kreuztal hospitieren und dadurch erste praktische Erfahrungen sammeln.
Das Programm der „Rucksack-Schule“ startet im kommenden Schuljahr erstmals in Grundschulen, und zwar an der Grundschule Erndtebrück und an der Stahlberg-Grundschule in Müsen.