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Datum: 14.02.2018

Vorträge, Lesungen, Filmvorführung und mehr
Rahmenprogramm zur Anne-Frank-Ausstellung veröffentlicht

Samuel Frank war ein angesehener Weidenauer Kaufmann, „erst kaisertreuer Deutscher, dann Jude“. Denn nach 1933 erlebte die Familie Diskriminierung, Entrechtung und Verfolgung. "Die Franks aus Weidenau" ist eine Veranstaltung im Rahmenprogramm der Anne-Frank-Ausstellung.

Samuel Frank war ein angesehener Weidenauer Kaufmann, „erst kaisertreuer Deutscher, dann Jude“. Denn nach 1933 erlebte die Familie Diskriminierung, Entrechtung und Verfolgung. Zwei Kinder konnten fliehen, Tochter Inge blieb bei den alten Eltern bis zur Deportation und Vernichtung. Die Geschichte der Franks aus Weidenau ist wie die Geschichte von Anne Frank eine Opfergeschichte – aber auch eine Geschichte von Lebensmut, von kleinen Fluchten und von Solidarität.

„Die Franks aus Weidenau – Szenen Bilder und Geschichten“ ist eine Veranstaltung im Rahmenprogramm der Anne-Frank-Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte...“, die vom 1. bis 25. März im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen zu sehen ist. Das Rahmenprogramm umfasst insgesamt elf Veranstaltungen – von Lesungen über Vorträge und eine Filmvorführung bis hin zum 6. Jugendforum der Stadt Siegen und einer Ausstellung zur „Woche der Brüderlichkeit“.

„Die Franks aus Weidenau“

„Die Franks aus Weidenau“ ist eine Szenische Lesung, die vom Jugendensembles des „Jungen Theaters Siegen“ am Dienstag, 20. März, ab 19:00 Uhr im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen aufgeführt wird.

„Hallo Nazi“

Bereits am Mittwoch und Donnerstag, 28. Februar und 1. März, ist das Theaterstück „Hallo Nazi“ im Apollo-Theater zu sehen. Im Brennpunkt stehen der Neonazi Rudi und der Flüchtling Jamal. Nach einem Brandanschlag landen beide in einem Gefängnisraum, der für sie zur psychischen und physischen Extrembelastung wird.

Das „Aktive Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus“

Seit Anfang 2015 ist das „Aktive Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein“ online. Inzwischen finden sich dort über 1.700 Namen mit persönlichen Daten und z.T. auch Fotos und Details zu den Biografien. Am Freitag, 2. März, gibt es im Kundenzentrum Morleystraße von 14:00 bis 17:00 Uhr für Interessierte die Möglichkeit, sich mit dem Erinnerungsbuch vertraut zu machen.

Die Shoah in der Kinder- und Jugendliteratur

Um die Shoa in der Kinderliteratur geht es in einem Vortrag am Dienstag, 6. März, ab 19:00 Uhr im Stadtarchiv Siegen. Er richtet sich nicht nur, aber auch an Lehrer. Denn Dr. Jana Mikota wird in ihrem Vortrag zum einen in die Kinder- und Jugendliteratur, die die Shoah thematisiert, einführen. Sie möchte zugleich aber auch das Potential der Texte für den Literaturunterricht aufzeigen.

Erinnerungskultur in Siegen

Wie hat sich die Erinnerungskultur an den Holocaust und den Nationalsozialismus in Siegen im Laufe der Jahrzehnte entwickelt und verändert? Dieser Frage geht der Historiker Dieter Pfau in einem Vortrag am Donnerstag, 8. März ab 19:00 Uhr nach, Ort: Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen. Er wird den Entwicklungsprozess von der Errichtung des ersten Gedenksteins für die jüdischen Opfer auf dem Hermelsbacher Friedhof im Jahre 1951 bis zur Erweiterung des Aktiven Museums Südwestfalen im Jahr 2017 aufzeigen.

Die Kinderoper Brundibár

Um die Kinderoper Brundibár, die die Nazis zu Propagandazwecken im KZ Theresienstadt missbrauchten, geht es in einem Vortrag mit Filmpräsentation am Dienstag, 13. März, ab 19:00 Uhr in der Städtischen Galerie Haus Seel am Kornmarkt in Siegen. Jens Aspelmeier erläutert die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Propagandaprojektes. Im zweiten Teil des Abends wird gezeigt, wie 200 Schüler des Ev. Gymnasiums Weidenau und der Musikschule der Stadt Siegen in einer musikalisch-historischen Spurensuche zum Holocaust ihre Form der Erinnerung an die Kinderoper gefunden haben.

Literaturverfilmung „Das Tagebuch der Anne Frank“

Die Literaturverfilmung „Das Tagebuch der Anne Frank“ wird am Donnerstag, 15. März, ab 19:00 Uhr von der Kurbelkiste im Kulturhaus Lÿz, St.-Johann-Straße 18, in Siegen gezeigt.

6. Jugendforum der Stadt Siegen

Das 6. Jugendform der Stadt Siegen wird am Freitag, 16. März, von 8:30 Uhr bis 14:15 Uhr ebenfalls Themen der Anne-Frank-Ausstellung aufgreifen. Es gibt verschiedene Workshops u.a. zu folgenden Themen „Symbole des Widerstands – Graffitiworkshop“, „Geschichte(n) im Theater – Theaterworkshop“ oder „Menschenfeindlichkeit erkennen – Rechte Symbole und Codes“ u.v.m. Eine Anmeldung ist erforderlich. Infos gibt es unter www.jugendparlament-siegen.de.

„Die ganze Welt ist eine schmale Brücke“

„Die ganze Welt ist eine schmale Brücke“, so ist eine Lesung überschrieben, die sich mit Geschichten der Chassidim beschäftigt. Der Chassidismus entstand Anfang des 18. Jahrhunderts in besonders schwierigen Zeiten für die Juden in Osteuropa. In der Mitte des chassidischen Lebens steht der Rabbi, der seiner Gemeinde die chassidischen Lehren in Form von Erzählungen und Gleichnissen vorträgt. Werner Stettner (Katholischer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.) und sein jüdischer Co-Vorsitzender Alon Sander werden am Donnerstag, 22. März, ab 19:00 Uhr Geschichten der Chassidim in der Städtischen Galerie Haus Seel am Kornmarkt in Siegen vortragen.

„Angst überwinden – Brücken bauen“

Eine Ausstellung zur Ausstellung gibt es vom 4. März bis zum 2. April ebenfalls im Haus Seel in der Siegener Oberstadt. Gezeigt werden Arbeiten des Künstlers Viktor Naimark aus Frankfurt, Thema „Angst überwinden – Brücken bauen“. Die Ausstellung wird aus Anlass der „Woche der Brüderlichkeit“ gezeigt. Schirmherr ist Landrat Andreas Müller.