Inhalt
Datum: 07.02.2023

Projekt der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein erhält Auszeichnung

Das EU-Life Projekt "Siegerländer Natur- und Kulturlandschaften" der Biologischen Station wurde im Rahmen des UN-Dekade Projektwettbewerbes ausgezeichnet.

Das am 1. Januar 2022 gestartete EU-LIFE Projekt „Siegerländer Natur- und Kulturlandschaften“ der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein hat im Rahmen des UN-Dekade Projektwettbewerbes eine Auszeichnung erhalten. Bei diesem Projektwettbewerb zeichnet das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz aktuelle Projekte aus, die zur Wiederherstellung, Erhaltung und Pflege von Ökosystemen beitragen.

UN-Dekade_Banner_Label_Top10Projekt2022_280x280px_web

Zuvor hatte das LIFE-Projekt der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein an der zweiten Wettbewerbsrunde für den Ökosystem-Komplex "Wälder" teilgenommen und gehört jetzt als Finalist zu den zehn besten Projekten des Wettbewerbs. Obwohl mit der Auszeichnung keine finanzielle Unterstützung einhergeht, werden die Projekte öffentlichkeitswirksam durch das Bundesumweltministerium bekannt gemacht. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und soll weitere Aktivitäten zur Wiederherstellung von Ökosystemen anregen.

Das auf sechs Jahre ausgelegte LIFE-Projekt „Siegerländer Natur- und Kulturlandschaften“ befasst sich mit verschiedenen Maßnahmen zur Förderung der wertgebenden Arten und Lebensräume im Vogelschutzgebiet „Wälder und Wiesen bei Burbach und Neunkirchen“ im südlichen Siegerland. Dabei sollen Maßnahmen sowohl im Wald als auch im Offenland umgesetzt werden, die der Förderung verschiedener im Kreis Siegen-Wittgenstein heimischer Vogelarten wie dem Rotmilan, dem Braunkelchen und verschiedenen Spechtarten dienen. LIFE steht dabei für L‘Instrument Financier pour l’Environnement und ist ein Förderprogramm der Europäischen Kommission, das die  Umwelt-, Naturschutz-, Energie- und Klimapolitik der Europäischen Union vorantreiben soll.

„Natürlich macht uns die Auszeichnung sehr stolz. Ausruhen werden wir uns darauf jedoch nicht. So ist beispielsweise für März 2023 die Anpflanzung von Erlen auf einer ehemaligen Fichtenfläche im FFH-Gebiet Buchhellerquellgebiet geplant. Zur Etablierung von Mittelwald in der Region findet aktuell ein intensiver Austausch mit anderen Projekten und Experten statt. Für Freitag, 21. April ist eine Exkursion in das Projektgebiet von LIFE Villewälder geplant, bei der interessierten Waldbesitzern die Etablierung von Mittelwald nahe gebracht werden soll,“ sagt Prof. Dr. Jasmin Mantilla, Leiterin der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein.

Der Mittelwald ist ein zweischichtiger Wald, er besteht aus dem Unter- und Oberholz. Bäume des Mittelwaldes sind ausschlagfähige Arten wie Hasel, Linde, Erle, Hainbuche und Eiche, die in unserer Region auch die Hauptbaumart in der Niederwaldnutzung darstellt. Bei der Mittelwaldwirtschaft wird das Unterholz alle 15 bis 30 Jahre entnommen, während Bäume des Oberholzes als Samenbäume über mehrere Umtriebszeiten erhalten bleiben.