Kinder spielerisch für Umweltschutz begeistern: Jetzt noch für BNE-Tage anmelden!
Als die Protagonistin in dem Buch „Alice im Wunderland“ in einen Hasenbau fällt, entdeckt sie eine verborgene Welt, in der alles irgendwie anders ist. 21 Kinder der Grundschule Aue-Wingeshausen konnten jetzt bei den KlimaWelten Hilchenbach ebenfalls eine andere, verborgene Welt entdecken – die Welt des Mikroplastiks. Ins Wunderland kommt Alice durch den Hasenbau – die Welt des Mikroplastiks erleben die Kinder durch das Mikroskop. Denn damit können die Kinder die kleinen Teilchen unter die Lupe nehmen. Plastik, das kleiner ist als fünf Millimeter gilt offiziell als Mikroplastik. Ein Körnchen Granulat vom Kunstrasenplatz fällt darunter, ein Autoreifen eher nicht. „Mikroplastik kann aber auch so klein sein, dass wir es mit dem bloßen Auge nicht erkennen können“, erklärt Janine Lückerath den Kindern aus Wittgenstein. Ein Wunderland also, das sich oft dem Auge entzieht, mit teilweise fatalen Folgen für Tiere und Umwelt. Den Workshop zum Thema Mikroplastik und viele weitere Angebote bieten die KlimaWelten Hilchenbach auch im Rahmen der BNE-Tage, die am 24. Juni starten.
BNE steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und verfolgt das Ziel, Menschen aller Altersgruppen für eine nachhaltige Lebensweise zu sensibilisieren. Die BNE-Tage in Siegen-Wittgenstein beinhalten ein großes Angebot an Veranstaltungen, die sich mit verschiedenen Facetten der Nachhaltigkeit beschäftigen und bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Umweltbewusstsein steigern sollen.
Zwischen dem 24. Juni und dem 5. Juli können Interessierte, Kita-Gruppen, Schulklassen, Gruppen aus Vereinen aber auch Familien, aus vielen unterschiedlichen Veranstaltungen von verschiedenen Anbietern wählen. Mit dabei sind, neben den KlimaWelten Hilchenbach, der Naturpark Sauerland Rothaargebirge, die Stabstelle Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Mobilität des Kreises Siegen-Wittgenstein, der Naturwinkel Hickengrund und viele mehr. Die Möglichkeit zur Anmeldung sowie weitere Informationen finden Interessierte
hier.In einem Stuhlkreis sitzen die Kinder der Grundschule Aue-Wingeshausen um einen runden Teppich herum. In der Mitte liegen viele verschiedene Gegenstände: ein Schuh, ein Plastikrohr, ein Autoreifen, Sonnencreme und Gläser mit unterschiedlichem Inhalt wie zum Beispiel Granulat – alles Gegenstände, die zur Entstehung von Mikroplastik beitragen. „Wisst ihr, warum Mikroplastik so gefährlich ist?“, fragt Janine Lückerath, Mitarbeiterin der KlimaWelten Hilchenbach, die Kinder. „Wenn die Tiere das fressen, können sie sich verletzen“, sagt Hayley. Mikroplastik wird mittlerweile nicht nur in den Körpern von Tieren nachgewiesen, sondern auch in unserer Nahrung, im Boden, im Meer und sogar in der Arktis. Krankheiten wie Brustkrebs, Unfruchtbarkeit oder Diabetes werden mit Mikroplastik in Verbindung gebracht.
Noch tiefer eintauchen in die Welt des Mikroplastiks können die Kinder dann im Labor der KlimaWelten Hilchenbach. Ein Stück Stoff und etwas Wasser packen sie in ein Glas und schütteln. „Ihr spielt quasi Waschmaschine“, sagt Melanie Groos von den KlimaWelten Hilchenbach. Danach schütten die Kinder das Wasser durch einen Kaffeefilter und nehmen mit einer Pipette eine Probe. Unter dem Mikroskop wird das Unsichtbare sichtbar: kleine Fasern von Mikroplastik sind zu sehen. Bei einem echten Waschgang in einer echten Waschmaschine werden Unmengen davon ins Abwasser gespült. Auch Nagellack und Glitzerspray können die Kinder unter dem Mikroskop untersuchen – und auch hier finden sie kleine Teilchen Mikroplastik.
So konnten die Kinder eine neue Welt kennenlernen, die sie noch lange beschäftigen wird. Denn anders als Alice werden sie nicht irgendwann aufwachen und das Mikroplastik ist verschwunden. Doch die KlimaWelten Hilchenbach bieten auch Lösungen, um Mikroplastik im Alltag zu reduzieren. Harte Seife statt Shampoo, Holz- statt Plastikzahnbürste, Papier statt Plastiktüte – Ideen gibt es viele. „Oder man klaut dem Papa den Autoschlüssel und versteckt ihn“, schlägt Lara vor.