„Mal eben“ das Bundesverdienstkreuz erhalten
Hohe Auszeichnung für Marc Seelbach aus Afholderbach
Marc Seelbach fühlt sich alt. Er habe angenommen man bräuchte graue Haare um ein Bundesverdienstkreuz zu erhalten. Und tatsächlich dürfte das Durchschnittsalter der Ausgezeichneten deutlich höher liegen.
Marc Seelbach fühlt sich alt. Er habe angenommen man bräuchte graue Haare um ein Bundesverdienstkreuz zu erhalten. Und tatsächlich dürfte das Durchschnittsalter der Ausgezeichneten deutlich höher liegen.
Marc Seelbach ist 53. 31 Jahre davon hat er sich als Ehrenamtlicher im Schützenverein „Alte Burg“ in Netphen-Afholderbach engagiert. Sein Großvater war einer der Mitbegründer des Vereins, damit sei ihm die Mitgliedschaft praktisch in die Wiege gelegt worden, schlussfolgert Seelbach während der Feierlichkeiten im Siegener Kreishaus.
Seit 1990 ist Marc Seelbach Jugendleiter im Schützenverein, dem er zehn Jahre zuvor als Mitglied beigetreten war. Eine richtungsweisende Entscheidung, findet Landrat Andreas Müller. „Vereine – und auch Schützenvereine – sind das Herz unserer Ortschaften. Hier kommen alle zusammen. Und da sind auch Sie mit elf – mittendrin in der Dorfgemeinschaft.“
Dem stimmt Annette Scholl, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Netphen zu. „Vereine sind der Kleber, der die Menschen zusammenhält“, ohne Menschen wie Seelbach sei deren Überleben nicht möglich.
Marc Seelbach bildet Nachwuchsschützen aus, organisiert Jugendfreizeiten und begleitet auch zu Wettbewerben. Es seien vermeintliche Kleinigkeiten, die der Ordensträger – in ironischen Worten des Landrates – „mal eben“ für die Jugendlichen im Schützenverein getan habe und die ihn für das Bundesverdienstkreuz qualifizieren.
„Dann fahren Sie den Nachwuchs mal eben zu den Landesmeisterschaften oder kaufen ihnen mal eben ein paar Müsliriegel, zahlen das alles mal eben aus eigener Tasche. Auch wenn das für Sie selbstverständlich scheint, das ist keineswegs selbstverständlich“, findet Landrat Müller.
Hauptberuflich als Lehrer am Berufskolleg Technik in Siegen tätig, engagiert sich Seelbach seit 1991 auch im Schützenbezirk Westfalen-Süd und wird so schnell zum Stammgast bei bundesweiten Veranstaltungen. Seit 1995 engagiert er sich außerdem in vielfacher Weiße politisch für die Jugend, etwa als Vorsitzender im Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales der Stadt Netphen oder als sachkundiger Bürger im Kreisausschuss für Schule, Weiterbildung und Sport.
Seit 2004 ist Marc Seelbach Ortsbürgermeister Afholderbachs. „Von dem Ort, in dem Sie 25 Jahre zuvor dem Schützenverein beigetreten und Teil der Ortsgemeinschaft geworden sind“, resümiert Landrat Müller. „Ich werde vorschlagen, dass ein Foto von Ihnen in den Wikipedia-Artikel von Afholderbach eingebettet wird.“
Marc Seelbach selbst gibt sich bescheiden. „Ein großer Dank geht an alle meine Unterstützer und natürlich an mein Team, ohne die ich diese Auszeichnung nicht bekommen hätte.“