Neubau der Autobahnbrücke Büschergrund
Landrat möchte Bezirksregierung um Befreiung von Verboten aus dem Landschaftsplan Freudenberg bitten
Landrat Andreas Müller hält es für unverzichtbar, dass die Autobahnbrücke bei Büschergrund so schnell wie möglich neu gebaut werden kann. Deshalb möchte er die höhere Naturschutzbehörde bei der Bezirksregierung in Arnsberg um Zustimmung bitten, damit der Autobahn GmbH eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplanes Freudenberg erteilt werden kann.
Landrat Andreas Müller hält es für unverzichtbar, dass die Autobahnbrücke bei Büschergrund so schnell wie möglich neu gebaut werden kann. Deshalb möchte er die höhere Naturschutzbehörde bei der Bezirksregierung in Arnsberg um Zustimmung bitten, damit der Autobahn GmbH eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplanes Freudenberg erteilt werden kann. Damit würde das Verfahren beschleunigt und der dringend notwendige Neubau könnte in den nächsten Jahren erfolgen. Die Ausnahme ist gesetzlich möglich, weil es sich um einen Ersatzneubau handelt. Sie wurde auch für den Neubau der Talbrücken Rinsdorf, Rälsbach und Eisern gewährt.
Sowohl der Landrat als auch die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke, dringen auf einen möglichst zeitnahen Ersatzbau der Talbrücke Büschergrund. Deshalb wird der Landrat den Kreistag in der kommenden Sitzung am 25. März bitten, ihn zu beauftragen, eine Entscheidung der höheren Naturschutzbehörde zu beantragen. Diese Entscheidung ist notwendig, weil die Vorsitzende des Beirates bei der unteren Naturschutzbehörde der Befreiung nicht zugestimmt hat. Damit kann der Kreis diese auch nicht erteilen.
Die Vorsitzende des Naturschutzbeirates verlangt im Kern eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Planfeststellungsverfahren für den Ersatzbau. Dies hätte zur Folge, dass sich das Verfahren um mindestens drei weitere Jahre verzögern würde. Der Neubau muss aber bis 2033 abgeschlossen sein, betont die Autobahn GmbH, weil dann die maximale Restnutzungsdauer der Brücke endet. Allerdings könne sie auch bereits vorher ohne jegliche Voranzeichen nicht mehr nutzbar sein, so Vertreter der Autobahn GmbH in der Sitzung des Beirates der unteren Naturschutzbehörde am 1. März, was mit der speziellen Bauweise der Brücke zusammenhänge.
Die Vertreter der Autobahn GmbH machten auch deutlich, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Planfeststellungsverfahren zu keinerlei anderen Ergebnissen führen würden als das jetzt vorgesehen Verfahren. In den vergangenen sechs Jahren wurde ein Landschaftspflegerischer Begleitplan mit sehr intensiven Beteiligungs- und Abstimmungsformaten erarbeitet. Daran waren die untere und die höhere Naturschutzbehörde genauso beteiligt wie Naturschutzverbände. In dem Begleitplan wird u.a auch dargelegt, wie Eingriffe durch geeignete Maßnahmen (Schutz-, Vermeidungs-, Gestaltungs-, Wiederherstellungs-, Ausgleichs und Ersatzmaßnahmen) so weit wie möglich vermieden, vermindert, ausgeglichen oder kompensiert werden könnten. „Das ist das Maximum was machbar ist“, sind sich Autobahn GmbH und Kreis einig. Trotzdem sei man natürlich bereit, auch weitere sinnvolle Vorschläge aufzunehmen.
„Wenn tatsächlich zu erwarten wäre, dass das förmliche Verfahren signifikante Verbesserungen für Flora und Fauna mit sich bringen würde, könnte ich den Wunsch der Vorsitzenden des Naturschutzbeirates ggf. noch nachvollziehen“, so der Landrat: „Das schließen aber alle Beteiligten aus“. Auch Bürgermeisterin Reschke betont: „Die Umweltbelange sind ausgewogen bedacht worden. Deshalb sollten wir der Autobahn GmbH jetzt ermöglichen, schnellst möglich einen Ersatzneubau für die Talbrücke Büschergrund zu errichten. Ich setze darauf, dass Kreistag und Bezirksregierung den Weg dafür frei machen“, so Nicole Reschke.
Das deckt sich auch mit den Vorstellungen des Landrates: „Ich denke, es gibt in der Bevölkerung zu Recht einen großen Frust über unendlich lange Planungszeiträume. Die Talbrücke Rahmede führt uns eindrücklich vor Augen was passiert, wenn man zu lange wartet und eine Autobrücke von heute auf morgen für den Verkehr gesperrt werden muss. Das möchte ich in Siegen-Wittgenstein mit allen Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen, verhindern. Deshalb mein Plädoyer für eine Befreiung der Autobahn GmbH von den Verboten des Landschaftsplanes Freudenberg und einen schnellstmöglichen Neubau der Talbrücke Büschergrund.“