Kreis kauft drei Werke von Sebastian Weber
Kunstlehrer aus Kredenbach kreiert reliefartige Kunstwerke
„Liquid Fascination“ war der Titel der ersten Ausstellung des Kredenbacher Lehrers und Künstlers Sebastian Weber, die vor kurzem in Hamburg zu sehen war. Jetzt hat der Kreis drei seiner Werke gekauft.
„Liquid Fascination“ war der Titel der ersten Ausstellung des Kredenbacher Lehrers und Künstlers Sebastian Weber, die vor kurzem in Hamburg zu sehen war. Liquid Fascination ist zugleich auch die Quintessenz seiner Arbeiten. Der Deutsch-, Geschichte- und Kunstlehrer verwendet Strukturpaste und mischt diese mit Sand, Farbe und Acrylbinder. Daraus entstehen seine Kunstwerke mit den charakteristischen fließenden Texturen.
Jetzt hat Landrat Andreas Müller drei Werke von Sebastian Weber gekauft und sie der Kunstsammlung des Kreises hinzugefügt. Der Kreis pflegt seit vielen Jahrzehnten eine Sammlung mit Werken regionaler Künstler und präsentiert viele dieser Bilder oder auch Fotografien als eine Art Dauerausstellung auf den Fluren des Kreishauses. So bewahrt der Kreis z.B. Werke von Theo Meier-Lippe, Adolf Saenger, Walter Helsper, Reinhold Kühler oder Wolfgang Kreutter für die Nachwelt auf. „Jedes Jahr ist in unserem Haushalt ein Betrag vorgesehen, um die Sammlung fortzuführen und heimische Künstler zu fördern“, erläutert der Landrat.
In diesem Jahr hat Andreas Müller sich dafür entschieden, drei Werke von Sebastian Weber anzukaufen. Müller hatte den 35-jährigen jetzt zur Übergabe der Bilder ins Kreishaus eingeladen. Eines der Werke wird künftig auch im Büro des Landrates hängen. „Die ganz besondere Technik von Sebastian Weber hat mich sehr fasziniert“, sagt der Landrat: „Die Bilder haben etwas reliefartiges. Und der Metallic-Sprühlack, den er einsetzt, löst Reflexionen aus, die den Werken eine noch größere Tiefe geben.“
Weber erzählte dem Landrat, dass ihm die Malerei quasi in die Wiege gelegt wurde. Sein Großvater war auch schon Künstler. Und so war Weber bereits als Kind von Leinwänden und Staffeleien umgeben. Selbst hat er allerdings erst vor etwas mehr als einem Jahr wieder angefangen intensiver zu malen – inspiriert von seinen Schülern in der Realschule Wilnsdorf. „Wenn man denen die ganz Zeit zuguckt, kann man sich auch selbst irgendwann nicht mehr zurückhalten“, sagt er.
Inzwischen hat er einen eigenen Instagram-Kanal mit über 2400 Abonnenten (instagram.com/weber.artroom), auf dem er nicht nur seine Werke postet, sondern auch Videos mit Kamerafahrten entlang der Oberfläche der Bilder, die aufgrund ihrer Struktur wie fließende Landschaften aussehen. Aber auch Making-Offs seiner Werke sind bei Instagram zu sehen.
Über diesen Kanal ist auch die Hamburger Tanz- und Ballettschule „Golden Ground“ auf ihn aufmerksam geworden. In ihren großen, lichtdurchfluteten Räumen unweit der Elb-Philharmonie fand nun von Mitte Oktober bis Mitte November 2020 die erste Ausstellung mit Werken von Sebastian Weber statt. „Das war schon eine große Sache für mich“, freut er sich. Zudem ist ein Kontakt zu einer Galeristin aus Thüringen entstanden, mit der er künftig enger zusammenarbeiten möchte. „Im Kreishaus sind jetzt auf Dauer drei Werke von Sebastian Weber zu sehen“, sagt Landrat Andreas Müller und freut sich darauf, dass bald auch eine erste größere Werkschau von ihm in Siegen-Wittgenstein präsentiert werden wird. Denn Ende kommenden Jahres ist eine Ausstellung in der IHK Galerie in Siegen geplant.