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Datum: 08.04.2025

Deutlicher Rückgang der Kinderzahl
Neustrukturierung der Kindertagesbetreuung in Kreuztal-Buschhütten

Die Zahl der Kinder in Buschhütten geht deutlich zurück. Das hat Auswirkungen auf die Kindertagesbetreuung. In Zukunft sind wesentlich weniger Betreuungsplätze nötig als noch vor ein paar Jahren gebraucht wurden.

Die Zahl der Kinder in Buschhütten geht deutlich zurück. Das hat Auswirkungen auf die Kindertagesbetreuung. In Zukunft sind wesentlich weniger Betreuungsplätze nötig als noch vor ein paar Jahren gebraucht wurden. Darüber haben sich das Kreisjugendamt, die Stadt Kreuztal, der Evangelische Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein und die AWO jetzt ausgetauscht.

Gab es im Kindergartenjahr 2021/22 in Buschhütten noch 182 Kinder zwischen drei und sechs Jahren, sind es im kommenden Kindergartenjahr ab August dieses Jahres 152. Bereits in zwei Jahren, zum Kindergartenjahr 2027/28, werden es nur noch 130 sein. „Diese Zahl ist keine Prognose, denn die Kinder, die dann drei Jahre alt sein werden, sind heute alle schon geboren“, betont Kreisjugenddezernent Thomas Wüst: „Deshalb haben wir eine sehr verlässliche Planungsgrundlage, auch wenn es durch Zu- oder Wegzüge von Familien natürlich noch Veränderungen geben kann.“

50 Kinder weniger, für die keine Betreuungsangebote mehr vorgehalten werden müssen, bedeutet, dass es für heute vorhandene Betreuungsplätze im Umfang von mindestens zwei Gruppen keine Nachfrage mehr geben wird. 

Im Bereich von Buschhütten liegt auch die Kita Mühlbergsiedlung des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Die eingruppige Kita gehört zu den elf Einrichtungen, deren Trägerschaft der Kirchenkreis zum Kindergartenjahr 2026/27 abgeben will.

Eingruppige Kindertagesstätten sind grundsätzlich schwieriger zu betreiben, als mehrgruppige Kitas, da es z.B. schwieriger ist, etwa im Krankheitsfall Vertretungen für Erzieherinnen und Erzieher zu organisieren. Bei der Kita Mühlbergsiedlung kommt hinzu, dass das Gebäude sanierungsbedürftig ist und hohe finanzielle Investitionen notwendig wären, um den pädagogischen Standard zu erhalten, was allerdings auch aufgrund des Gebäudezuschnitts schwierig ist. 

Vor dem Hintergrund des absehbar deutlichen Überangebots an Betreuungsplätzen in Buschhütten waren sich die am Gespräch Beteiligten einig, dass für diese Kita kein neuer Träger gesucht werden muss. Im Lichte dieser Erkenntnisse wurde dann entschieden, die Einrichtung bereits zum Ende dieses Kindergartenjahres auslaufen zu lassen. Darüber wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Eltern der Kinder am Dienstag informiert.

„Für alle Kinder aus Buschhütten stehen im neuen Kindergartenjahr ausreichend qualitativ hochwertige Betreuungsplätze in Einrichtungen zur Verfügung, die schon aufgrund ihrer Größe eine verlässlichere Betreuung anbieten können“, unterstreicht Kreisjugenddezernent Thomas Wüst. So gibt es im Umkreis von drei bis vier Kilometern insgesamt fünf Kitas, die ausreichend freie Kapazitäten haben. 

Für die fünf übrigen Kindertageseinrichtungen im Zuständigkeitsbereichs des Kreisjugendamtes, für die der Kirchenkreis die Trägerschaft aufgeben will, wurde am 4. April vom Kreisjugendamt das Interessensbekundungsverfahren gestartet. Bis Ende April haben die Träger die Möglichkeit, ihr faktisches Interesse zur Übernahme einer oder auch mehrerer Kitas zu bekunden. „Wir haben die Hoffnung, dass die Interessenten die Zeit nutzen, sich ein umfassendes Bild über die Einrichtungen zu machen, auch z.B. über den baulichen Zustand der Gebäude“, so der Kreisjugenddezernent. 

Noch vor den Sommerferien wird es dann Klarheit geben, welcher Träger welche Kita vom Kirchenkreis übernimmt. „Damit bleibt dann ein ganzes Jahr Zeit, den Trägerwechsel strukturiert mit all seinen Aspekten von Personal über Gebäude bis Betreuungsverträge vorzubereiten und zu organisieren“, stellt Thomas Wüst abschließend fest.