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Datum: 18.02.2025

Kindergartenjahr 25/26:
"Wir können alle Bedarfe decken"

Auch im nächsten Kindergartenjahr ab August dieses Jahres kann das Jugendamt des Kreises Siegen-Wittgenstein wieder allen Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihre Kinder wünschen, ein entsprechendes Angebot machen. „Das ist eine ausgesprochen gute Nachricht für alle Eltern in den 10 Städten und Gemeinden, für die wir als Kreis mit unserem Jugendamt zuständig sind“, betont Landrat Andreas Müller: „Denn in vielen anderen Kommunen in Deutschland wurde der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz noch nie erfüllt, bzw. kann schon länger nicht mehr erfüllt werden. Aber auch wir merken, dass die Bereitstellung von Betreuungsangeboten ein immer größerer Kraftakt wird, weil die Gewinnung von Fachkräften für die Kita-Träger immer schwieriger wird.“

Zahlen Kindergartenjahr 25/26

Für das Kindergartenjahr 2025/26 stehen für Kinder über drei Jahren 5.388 Betreuungsplätze zur Verfügung. Bei 5.148 Kindern in diesem Alter ergibt das eine Betreuungsquote von 104,7 Prozent. „Damit sind wir auch immer in der Lage, auf kurzfristig entstehende Bedarfe, etwa nach einem Umzug, reagieren zu können“, freut sich der Landrat.

Für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, werden 1.554 Plätze in Kindertageseinrichtungen und 365 bei Tagesmüttern bzw. -vätern angeboten werden. Ausgehend von 2.536 Kindern zwischen einem und drei Jahren beträgt die Betreuungsquote 75,7 Prozent. „Auch diese deckt den tatsächlich existierenden Bedarf ab, weil bei weitem nicht alle Eltern für Kinder in diesem Alter ein Betreuungsangebot wünschen“, so Andreas Müller.

Der Anteil von 45-Stunden-Buchungen für über dreijährige Kinder ist durch das Land begrenzt. Er darf um nicht mehr als 4 Prozentpunkte pro Jahr steigen. Auf Ebene des Kreisjugendamtes ist sogar ein leichter Rückgang festzustellen, um 0,2 Prozent auf 48,1 Prozent aller Buchungen.

Rückläufige Kinderzahlen

Die Planungsgespräche mit den Städten und Gemeinden sowie den KiTa-Trägern fanden in der ersten Januarhälfte statt. „Der Prozess verlief äußerst kooperativ und konstruktiv“, betont Kreisjugenddezernent Thomas Wüst: „Am Ende stehen meist nüchterne Zahlen, die die Kraftanstrengung der gemeinsamen Planung nicht wirklich nachvollziehbar zum Ausdruck bringen. Das gemeinsame Ziel der Beteiligten ist immer, möglichst kurze Wege, flexible Betreuungszeiten und eine qualitativ gute Betreuung für die Kinder und Eltern anzubieten“, so Wüst. Am Ende wird es aber trotzdem nicht immer möglich sein, dass Eltern einen Platz für ihre Kinder in der Wunsch-Kita bekommen, „aber in diesen Situationen sind wir immer in der Lage, vertretbare Alternativen vorzuschlagen“, betont der Kreisjugenddezernent.

Der Kreisverwaltung ist aber auch bewusst, dass der Personalmangel in den KiTas mitunter dazu führt, dass die Öffnungszeiten reduziert werden oder die Träger auf Notbetreuung umstellen müssen, was für die Eltern teilweise mit deutlichen Herausforderungen verbunden ist. „Hier versuchen wir dann im Zusammenwirken mit den Trägern Lösungen zu finden“, sagt Thomas Wüst.

Bemerkenswert ist in diesem Jahr, dass die Kinderzahlen erstmals leicht rückläufig sind. Trotzdem sind auch künftig Baumaßnahmen erforderlich, etwa als Ersatz für Kindertageseinrichtungen, die in die Jahre gekommen sind und nicht mehr genutzt werden können. Hier stehen in diesem Jahr die Errichtung der 2-gruppigen Übergangslösung in Hesselbach, die Erweiterung der KiTa Bäderborn im Zentrum von Bad Laasphe um eine Gruppe und die Fertigstellung der KiTa für 4 Gruppen in Helberhausen an. Dann folgen als nächste Baumaßnahmen die 4-Gruppe-KiTa in Deuz, die 4-Gruppen-KiTa in Aue-Wingeshausen und die 3-Gruppen-KiTa im Bad Berleburger Zentrum. Darüber hinaus haben bereits die Planungen für den Neubau einer 3-Gruppen-KiTa in Oberdresselndorf und für den Neubau einer 3-Gruppen-KiTa in Banfe begonnen.

Der Jugendhilfeausschuss des Kreises wird sich am 4. März mit der Bedarfsplanung beschäftigen. Am 15.März wird das Kreisjugendamt die Zahlen an das Landesjugendamt melden. Diese Meldung ist Grundlage für die Zuschüsse des Landes zu den Kosten der Kindertagesbetreuung.