Kreis legt Bericht zur Integration vor
Landrat Andreas Müller: "Integration bleibt Daueraufgabe"
Welche Initiativen, Projekte und Angebote gibt es in Siegen-Wittgenstein, die das Ziel haben, Menschen mit ausländischen Wurzeln möglichst gut in unsere Gesellschaft zu integrieren? Antworten auf diese Frage gibt der Bericht zur Integration in Siegen-Wittgenstein, den das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises erarbeitet hat. Der Bericht wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Integration am kommenden Donnerstag vorgestellt und diskutiert.
„Wir möchten alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft mit all ihren Stärken und Schwächen annehmen. Wir verstehen sie als eine Bereicherung für ein gutes und starkes Miteinander in unserer Region“, betont Landrat Andreas Müller, auf dessen Wunsch der Integrationsbericht erarbeitet wurde.
Auf 22 Seiten gibt das Dokument erstmals kreisweit einen fachlichen Überblick über Personen und Institutionen, die sich um die Integration bemühen. In Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden wurde die Integrationsarbeit zur Begleitung und Betreuung von Asylsuchenden und Flüchtlingen zusammengestellt. Diese reicht von Runden Tischen und schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten über die ehrenamtliche Betreuung, Beratung und Begleitung von Migranten bis hin zu Treffpunkten wie den Cafés International in Bad Berleburg und Hilchenbach.
Die Abfrage in den elf Kommunen des Kreises machte zudem deutlich, dass die Städte und Gemeinden insbesondere Bedarf an einem Übersetzerpool sehen, an Sprachkursen für Flüchtlinge und an der Beratung von Kindern und Jugendlichen, die während ihrer Schulzeit nach Deutschland kommen, sogenannte „Seiteneinsteiger“. Insbesondere in diesen Bereichen wünschen sich die Kommunen Unterstützung durch den Kreis.
Neben der Bestandsaufnahme stellt der Integrationsbericht auch die Aufgaben, Ziele und die konkrete Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums vor. Diese reichen von der Vernetzung von Lehrern, die Deutsch als Zweitsprache unterrichten, über die Qualifizierung von ehrenamtlichen Integrationslotsen bis hin zum Ausbau des Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Zudem hat das Integrationszentrum mit dem Aufbau eines ehrenamtlichen Dolmetscherpools begonnen und wird voraussichtlich ab diesem Sommer die Beratung von Seiteneinsteigern und ihren Familien übernehmen.
Landrat Andreas Müller betont, dass Integration eine Daueraufgabe sein wird. „Im Moment haben wir natürlich auf Grund der aktuellen Lage insbesondere Flüchtlinge und Asylbegehrende im Blick. Grundsätzlich geht es uns aber um alle Menschen mit ausländischen Wurzeln, die vielleicht auch selbst das Gefühl haben, noch nicht mitten in unserer Gesellschaft angekommen zu sein – völlig unabhängig davon, wie lange sie schon bei uns leben, aus welchen Ländern sie kommen und wie und warum sie eigentlich hier sind.“
Die Sitzung des Ausschusses für Soziales und Integration des Kreises Siegen-Wittgenstein findet am Donnerstag, 11. Juni 2015, ab 17:00 Uhr im Raum 1317 des Kreishauses, Koblenzer Straße 73, in Siegen statt. Der Integrationsbericht wird auch im Internet veröffentlicht werden. Interessierte können ihn zudem in Kürze als Broschüre erhalten.
Hier geht es zum Integrationsbericht