Festlicher Abend „50 Jahre Siegen-Wittgenstein – Emek Hefer“
Mit Musiker, Schauspieler und Moderator Daniel Donskoy
Mit einem festlichen Abend im Apollo-Theater feiert der Kreis Siegen-Wittgenstein am 4. August das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer. Mit dabei und auf der Bühne sind Gäste aus Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer, Ministerpräsident Hendrik Wüst und als besonderer musikalischer Gast der Musiker, Schauspieler und Moderator Daniel Donskoy, der zweimal 30 Minuten auftreten wird.
Mit einem festlichen Abend im Apollo-Theater feiert der Kreis Siegen-Wittgenstein am 4. August das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer. Mit dabei und auf der Bühne sind Gäste aus Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer, Ministerpräsident Hendrik Wüst und als besonderer musikalischer Gast der Musiker, Schauspieler und Moderator Daniel Donskoy, der zweimal 30 Minuten auftreten wird.
„Karten für diesen Abend gibt es nicht zu kaufen. Wie es bei Jubiläumsveranstaltungen des Kreises inzwischen gute Tradition ist, werden wir die Karten verschenken“, sagt Landrat Andreas Müller: „Wer jeweils zwei Tickets für diesen unterhaltsamen Abend gewinnen möchte, schreibt einfach eine Mail an gewinnspiel@siegen-wittgenstein.de“ (Einsendeschluss ist der 14. Juli 2023).
Emek Hefer "grüne Lunge Israels"
Die Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer ist etwas ganz Besonderes, weil sie die erste zwischen zwei Kreisen aus Deutschland und Israel nach dem 2. Weltkrieg war. Der Kreis möchte den Abend im Apollo Theater auch nutzen, um den Siegerländern und Wittgensteinern Emek Hefer besser vorzustellen. „Die meisten haben sicher irgendwelche Bilder zum Stichwort ‚Israel‘ im Kopf, die mit Blick auf Emek Hefer ganz sicher nicht stimmen“, ist Andreas Müller überzeugt: „Emek Hefer ist die ‚grüne Lunge‘ und das Herz Israels, ganz im Zentrum des Landes“, so Müller. Der Partnerkreis liegt nördlich von Netanya und Tel Aviv und reicht vom Mittelmeer bis zum Westjordanland. Er ist landwirtschaftlich geprägt und führend bei der Wasseraufbereitung. In den vergangenen Jahren hat sich Emek Hefer aber auch zu einem Ort entwickelt, an dem immer mehr Startup-Unternehmen aktiv werden. In Emek Hefer leben die meisten der rund 43.000 Einwohner in 9 Kibbuzim und 27 Moschawim.
„Meine Kollegin, Landrätin Galit Shaul, kann bei unserer Festveranstaltung leider nicht dabei sein. Im Herbst sind in Israel Kommunalwahlen und sie hätte eine Reisegenehmigung nach Deutschland haben müssen, die sie in dieser Wahlkampfsituation aber nicht bekommen kann“, bedauert Müller.
Kinderoper Brundibar
Ein besonderes Projekt im Rahmen des Jubiläumsprogramms im gesamten Jahr 2023 ist das Projekt „Brundibar“. Die Kinderoper ist ursprünglich im Ghetto Theresienstadt uraufgeführt worden. Sie wurde nun von Jugendlichen aus Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer gemeinsam eingeübt. Eine Aufführung findet am Tag vor dem Festakt, am 3. August, im Kulturhaus Lÿz des Kreises statt. Einen Ausschnitt gibt es aber auch im Rahmen der Festveranstaltung am 4. August zu sehen. „Direkt am nächsten Morgen brechen die jungen Leute dann nach Theresienstadt auf, um die Kinderoper auch dort zu zeigen“, berichtet Andreas Müller: „Ein ganz besonderes Ereignis, das auch für die Gastgeber in Terezín, wie die tschechische Stadt in Nordböhmen heute heißt, eine große Bedeutung besitzt.“
Daniel Donskoy
Als besonderen musikalischen Gast für den Festabend hat der Kreis den Musiker und Schauspieler Daniel Donskoy eingeladen. Er ist u.a. durch die RTL-Serie „Sankt Maik“ bekannt geworden, war Gewinner von „The Masked Singer“ auf Pro7 und hat im WDR die Sendung „Freitagnacht Jews“ moderiert – ein jüdischer Late-Night-Talk: Daniel Donskoy plauderte mit jüdischen Gästen über Jüdischsein. Er selbst stammt aus einer jüdischen, russisch-ukrainischen Familie und ist bereits als Kind mit seinen Eltern nach Berlin gekommen. Zwischenzeitlich hat er aber auch in Tel Aviv und London gelebt.
Hintergrund
Die Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer geht auf das Jahr 1966 zurück. Damals regte die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland eine Partnerschaft mit dem israelischen Kreis Emek Hefer an. Der ehemalige Siegener Hugo Herrmann, der nach der Emigration selbst viele Jahre in Emek Hefer gelebt hatte, schuf diese Kontakte.
Am 17. Oktober 1966 reisten erstmals 21 Siegerländer Jugendliche unter Leitung von Helmut Peter und Herbert Krämer nach Neurim im Kreis Emek Hefer. Am 8. August 1973 wurde die Partnerschaft zwischen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer offiziell begründet. Der Stellvertretende Landrat Mordechai Shkedi und Kreistagsmitglied Avraham Sulimani aus Emek Hefer unterzeichneten die Partnerschaftsurkunde gemeinsam mit Landrat Hermann Schmidt und Oberkreisdirektor Karlheinz Forster im Oberen Schloss in Siegen.
„Die Partnerschaft ist bis heute äußerst lebendig!“ betont der Landrat. Tragende Säulen sind der Jugendaustausch mit mehreren Gruppen pro Jahr, der vom Kreisjugendring organisiert wird, und der Erwachsenenaustausch, den die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Siegerland verantwortet. „Gerade in den letzten Jahren wurde die Zahl der Jugendbegegnungen deutlich erhöht. Dafür hat der Kreis die Förderung des Kreisjugendrings erhöht, um eine zusätzliche Stelle für die Organisation und Betreuung des Jugendaustausches zu ermöglichen“, erläutert der Landrat.
Darüber hinaus gibt es aber z.B. auch eine Schulpartnerschaft zwischen der Sekundarschule Burbach-Neunkirchen und der Ramt-Yam-Highschool in Emek Hefer.