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Datum: 20.07.2017

Neue Lösung für Ferndorfquelle angestrebt
Landrat: „Vogelnest“ wird nicht wiederhergestellt

Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird das durch Umwelteinflüsse zerstörte „Vogelnest“ an der Ferndorfquelle nicht wiederherstellen. Das hat Landrat Andreas Müller bei einem Ortstermin zugesagt.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird das durch Umwelteinflüsse zerstörte „Vogelnest“ an der Ferndorfquelle nicht wiederherstellen. Diese Zusage hat Landrat Andreas Müller jetzt bei einem Ortstermin Vertretern des Heimatvereins Helberhausen-Oberndorf, der Waldgenossenschaft Oberndorf und interessierten Bürgern gegeben.

"Vogelnest" durch Starkregen zerstört

Das „Vogelnest“ war 2014 im Rahmen der Renaturierung der Ferndorfquelle zur touristischen Erschließung des Quellbereichs errichtet worden. Im vergangenen Jahr hatten insbesondere Starkregenereignisse der Holzkonstruktion so zugesetzt, dass der Zugang zum Nest – und damit zur Quelle – gesperrt werden musste. Die Kreisverwaltung hatte geplant, das Vogelnest in Kürze wiederherzustellen: stabiler und wetterfester. Diese Pläne nahmen Bürger aus den umliegenden Ortschaften zum Anlass, eine andere Lösung einzufordern, die vor allem wieder einen Zugang zum Wasser bzw. eine Wasserentnahmestelle beinhaltet. Das machte auch Torsten Klotz vom Heimatverein Helberhausen-Oberndorf zu Beginn des Gespräches deutlich.

Da die Neugestaltung der Ferndorfquelle bereits vor seiner Amtszeit umgesetzt worden sei, habe er sich in den Akten über die damaligen Überlegungen und Entscheidungen informieren müssen, erläuterte der Landrat. Dabei sei ihm aufgefallen, dass es eine erste Planung gegeben habe, die auch mit den Bürgern abgestimmt gewesen sei und von der Bezirksregierung als förderfähig genehmigt worden war. Allerdings habe es danach zwei Umplanungen gegeben, bei denen der Zugang zur Quelle und die Wasserentnahmestelle aus dem ersten Entwurf entfallen seien. „Warum es zu diesen Umplanungen gekommen ist, lässt sich aus den Akten aber nicht entnehmen“, berichtete Müller.

Ursprünglicher Entwurf soll umgesetzt werden

Bei dem Vorort-Gespräch wurde deutlich, dass der erste Entwurf auch heute noch dem entspricht, was sich die Vertreter des Heimatvereins und der Waldgenossenschaft für die Ferndorfquelle wünschen. Der Landrat versprach, sich für eine Realisierung dieses ursprünglichen Konzeptes einzusetzen. Weil das jetzige „Vogelnest“ allerdings mit Fördermitteln errichtet wurde, wird Müller nun zunächst das Gespräch mit der Bezirksregierung suchen, um zu vermeiden, dass Fördergelder zurückgezahlt werden müssen. Da die Natur sich das Geländer aber offenbar zurückgeholt habe, sehe er gute Chancen, mit Zustimmung der Bezirksregierung nun eine Lösung umzusetzen, die auf Dauer Bestand haben werde.

Der Landrat sagte den Vertretern des Heimatvereins und der Waldgenossenschaft zu, wieder auf sie zuzukommen, sobald es neue Informationen gibt.