Fachtag Jugendgerichtshilfe:
Enge Zusammenarbeit aller Akteure nützt jugendlichen Straftätern
Vom Schwarzfahren über den Ladendiebstahl oder das Fahren ohne Führerschein bis zur handfesten Schlägerei – damit es nach einer „Jugendsünde“ nicht weiter auf der schiefen Bahn bergab geht, kümmert sich das Jugendamt des Kreises Siegen-Wittgenstein um junge Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.
Vom Schwarzfahren über den Ladendiebstahl oder das Fahren ohne Führerschein bis zur handfesten Schlägerei – damit es nach einer „Jugendsünde“ nicht weiter auf der schiefen Bahn bergab geht, kümmert sich das Jugendamt des Kreises Siegen-Wittgenstein um junge Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Dabei arbeitet die Jugendgerichtshilfe des Kreises nicht nur mit dem Gericht, sondern mit vielen weiteren Partnern, wie Staatsanwaltschaft, Bewährungshilfe, Polizei oder dem Verein Brücke Siegen e.V., zusammen. Um den Austausch dieser Partner zu stärken, hatte der Kreis jetzt zu dem Fachtag „Jugendgerichtshilfe im Spannungsfeld der Professionen“ eingeladen.
Wer zwischen 14 und 20 Jahre alt ist und straffällig wird, bekommt automatisch Kontakt mit der Jugendgerichtshilfe. „Was die Jugendlichen auf dem Kerbholz haben, ist ganz unterschiedlich. Bevor sie aber vor dem Jugendgericht stehen, sind sie erst einmal bei uns“, sagt Gerold Wagener, Sachgebietsleiter im Jugendamt des Kreises. „Unsere Jugendgerichtshilfe macht sich ein Bild von dem Menschen hinter der Straftat“, so Wagener.
Nach den Gesprächen kennen die Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe den Lebenslauf, das familiäre Umfeld, die Probleme, aber auch die Stärken und Schwächen der jugendlichen Straftäter. Alle Erkenntnisse fließen in einen Bericht an Gericht und Staatsanwaltschaft ein. Dieser enthält auch Vorschläge für geeignete Maßnahmen, um die Jugendlichen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Hauptreferent des Fachtags „Jugendgerichtshilfe im Spannungsfeld der Professionen“ war Prof. Dr. Bernd Dollinger von der Universität Siegen. Hinzu kamen zwei Workshops zu den Themen „Wie stelle ich mir gelingende Kooperation vor?“ und „Sozialstunden und Co.? – Geht´s auch anders?“, die von Prof. Dr. Dollingers wissenschaftlichem Team moderiert wurden.
Prof. Dr. Dollinger machte deutlich, dass laut wissenschaftlicher Studien die Jugendgerichtshilfe hohe Wertschätzung anderer Institutionen genieße. „So zeigen beispielsweise Befragungen, dass die Zusammenarbeit zwischen der Jugendgerichtshilfe und den Jugendgerichten als äußerst positiv bewertet wird und die Berichte der Jugendgerichtshilfe einen hohen Stellenwert bei den Jugendrichtern haben“, so Dollinger.
Die Teilnehmer des Fachtags waren sich am Ende einig, dass genau dieser Austausch aller im Umfeld der Jugendhilfe Aktiven die Arbeit zum Wohle der Jugendlichen nach vorne bringt. Deshalb sollen die enge Zusammenarbeit und der Austausch auch künftig fortgesetzt werden.