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Datum: 03.02.2017

„Hilfen bei häuslicher Gewalt“
Broschüre mit wertvollen Hinweisen überarbeitet und in verschiedenen Sprachen neu aufgelegt

Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt. Die neu aufgelegte Broschüre "Hilfe bei häuslicher Gewalt" soll Opfern einen schnellen Überblick über die wichtigsten Beratungs- und Hilfsangebote im Kreis Siegen-Wittgenstein geben.

„Um Opfern häuslicher Gewalt einen schnellen Überblick über die wichtigsten Beratungs- und Hilfsangebote im Kreis Siegen-Wittgenstein zu geben, wurde jetzt die Broschüre „Hilfen bei häuslicher Gewalt“ mit wichtigen Informationen zum Gewaltschutzgesetz überarbeitet und aktualisiert“, informiert Martina Böttcher, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Siegen-Wittgenstein und Koordinatorin des Runden Tisches gegen Gewalt.

Damit Sprachbarrieren kein Hindernis für Hilfesuchende darstellen, wurde die Broschüre in verschiedene Sprachen übersetzt. So stehen neben der deutschen Broschüre auch Exemplare in Englisch, Französisch, Polnisch, Arabisch, Persisch und Russisch zur Verfügung. Die Neuauflage wurde durch die finanzielle Unterstützung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht.

An der Aktualisierung der Gewaltschutzbroschüre waren neben Martina Böttcher auch Heidi Dreisbach von der Gleichstellungsstelle der Stadt Siegen, Sandy Seifferth, Mitarbeiterin der Beratungsstelle für Mädchen in Not, Andrea Niggemann, Opferschutzbeauftragte der Kreispolizeibehörde, und Ingrid Süße vom Verein „Frauen helfen Frauen“ beteiligt.

„Gewalt in der Familie, sogenannte häusliche Gewalt, ist eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit von Frauen und Kindern“, erklärt Martina Böttcher. „Jede dritte Frau in Deutschland erlebe mindestens einmal in ihrem Leben körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt. Die Gewalt findet in der Mitte der Gesellschaft statt.“ Betroffen seien Frauen jeden Alters und jeder Schicht. Nicht wenige erlitten schwerste Misshandlungen oder würden vergewaltigt. Und auch die Folgen für Kinder, deren Mütter misshandelt würden, seien schwerwiegend. Kinder würden zum Teil selbst Opfer von Misshandlungen, aber auch das Miterleben von Gewalt sei eine schwere Belastung für die kindliche Seele. „Jährlich fliehen circa 45.000 Frauen mit ihren Kindern in bundesdeutsche Frauenhäuser. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Sie geht uns alle an“, so Böttcher.

Wichtig sei, dass den Betroffenen schnelle und kompetente Hilfe zu Teil werde und dass sie wüssten, wo sie Hilfe bekommen. Beratung, Schutz und individuelle Hilfe bieten die Netzwerkpartnerinnen und -partner des Runden Tisches, bestehend aus der Jugend- und Familienhilfe, dem Frauenhaus, der Polizei, der Justiz, den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten sowie den Beratungsstellen der Kirchen, Institutionen, Vereine und Verbände. „Darum freuen wir uns, dass wir nun eine aktuelle Gewaltschutzbroschüre zur Verfügung stellen können, die aufklärt und die Kontaktdaten der wichtigsten Ansprechpersonen enthält“, ergänzt die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises.
Die Broschüre kann bei Bedarf kostenlos bei Martina Böttcher bestellt werden und liegt in Kürze bei den einzelnen Beratungsstellen des Runden Tisches aus.

Weitere Informationen gibt es bei Martina Böttcher: m.boettcher@siegen-wittgenstein.de oder unter der Telefonnummer 0271 333-2212.