Auftakt zum Landeswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« 2018:
Müsen vertritt Siegen-Wittgenstein
Mit jeder Menge Motivation und wertvollen Tipps für die Vorbereitung auf den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2018 sind Vertreter der Dorfgemeinschaft aus Hilchenbach-Müsen jetzt von einer Fachtagung zur Eröffnung des Landeswettbewerbes NRW in Bad Sassendorf nach Hause gekommen.
Mit jeder Menge Motivation und wertvollen Tipps für die Vorbereitung auf die Teilnahme am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2018 sind Vertreter der Dorfgemeinschaft aus Hilchenbach-Müsen jetzt von einer Fachtagung zur Eröffnung des Landeswettbewerbes NRW in Bad Sassendorf nach Hause gekommen.
Die Ortschaft Müsen hat in diesem Jahr den Kreiswettbewerb gewonnen und wird Siegen-Wittgenstein im kommenden Jahr auf Landesebene vertreten. Dort wird sie sich mit 43 weiteren Ortschaften aus ganz NRW messen. Diese 43 Ortschaften sind – genau wie Müsen – als Sieger aus den Kreiswettbewerben 2017 hervorgegangen, bei denen in ganz NRW insgesamt 579 Ortschaften teilgenommen hatten. Der Landeswettbewerb findet im kommenden Jahr bereits zum 26. Mal statt.
Wenn die Bewertungskommission im Sommer 2018 die Ortschaften in NRW besucht, geht es darum, das eigene Dorf, die Initiativen und Zukunftskonzepte lebendig und überzeugend zu präsentieren. Bei der Fachtagung, die im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse in Soest-Bad Sassendorf stattfand, erhielten die Wettbewerbsdörfer hierfür gute Anregungen und wertvolle Tipps.
Prof. Dr. Theo Kötter vom Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn informierte in seinem Vortrag über Entwicklungspotenziale und Entwicklungsfragen der Dörfer. Dabei ging er zunächst auf Trends und Entwicklungen im ländlichen Raum und die damit verbundenen Herausforderungen für die Kommunen und Dörfer ein. Unter den beiden Schwerpunkten Demografie und gesellschaftlicher Wandel sowie Globalisierung und Digitalisierung stellte er die Einwohnerentwicklung in den Gemeinden, Pendlerdistanzen und die agrarstrukturelle Entwicklung in Deutschland sowie Entwicklungstrends in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt dar. Herausforderungen für die Dorfentwicklung skizzierte er insbesondere in den Handlungsfeldern Daseinsvorsorge, wirtschaftliche Entwicklung und gesellschaftliche Veränderungen. Anschließend zeigte Kötter Ansätze und Strategien auf, wie Kommunen und Dörfer den Herausforderungen begegnen und sich für die Zukunft aufstellen können. Hierbei bezog er sich in erster Linie auf die Handlungsfelder Bildung, medizinische Versorgung, Nahversorgung, Ehrenamt, Mobilität und Breitbandversorgung.
Viele gute Beispiele aus der Praxis hatte Josef Brand von der Dorfgemeinschaft Hoetmar in seinem Vortrag zu bieten. Unter dem Titel „Gemeinsam zum Erfolg – Dorfentwicklung im Golddorf Hoetmar“ präsentierte er den Dorfentwicklungsprozess seines Heimatdorfes, das als Siegerdorf im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2016 hervorgegangen ist. Dabei ging er insbesondere auf die Aufstellung und Umsetzung des Dorfentwicklungskonzeptes sowie die Themen und Zusammensetzung der Dorfwerkstatt ein. Anschließend zeigte er allgemeine Erfolgsfaktoren für die Dorfentwicklung auf und rief die anwesenden Vertreter der Dorfgemeinschaften dazu auf, aktiv zu werden und sich Ziele für ihre Ortschaft zu setzen. Insbesondere der Ratschlag, Ausdauer zu haben und Rückschlägen zu trotzen sowie die anfallenden Aufgaben auf vielen Schultern zu verteilen, dürfte bei den Dorfgemeinschaften breites Gehör gefunden haben.
Im Vortrag von Rainer Vidal, Bürgermeister der Stadt Nieheim im Kreis Höxter, stand die Verbesserung der Lebensqualität im Dorf im Mittelpunkt. Darin berichtete er von seinen Erfahrungen in der Zusammenarbeit von Bürgern am Beispiel der Stadt Nieheim und erläuterte, wie das Instrument Wettbewerb dort auch außerhalb des Dorfwettbewerbes als Instrument der Dorfentwicklung eingesetzt wird.
Für Hilchenbach-Müsen als Sieger des Kreiswettbewerbes in Siegen-Wittgenstein beginnt jetzt die intensive Vorbereitung auf die Präsentation vor der Landesbewertungskommission – eine Anstrengung, die sich auszahlen wird, ist Landrat Andreas Müller überzeugt: „Der Dorfwettbewerb ist eine tolle Motivation, sich mit den Perspektiven für den eigenen Ort und die Region zu beschäftigen. Die Erfahrung zeigt, dass die Dorfgemeinschaften sich zusammensetzen, Ideen entwickeln und umsetzen, von denen das Dorf auf Dauer profitieren kann.“
Mit der Teilnahme am Landeswettbewerb 2018 hat Müsen auch die Möglichkeit, sich für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu qualifizieren. Aus den 44 Teilnehmern am Landeswettbewerb gehen vier Landessieger hervor, die Nordrhein-Westfalen dann beim Bundeswettbewerb 2019 vertreten werden.