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Datum: 07.09.2017

»Jeder kann jedem helfen«:
Aktionstag am 18. September im Kreishaus: Reanimationsmaßnahmen praktisch üben

Erste Hilfe nach einem Herzanfall – in Deutschland wissen nur wenige, wie das geht. Deshalb führt die Kreisverwaltung am Montag, 18. September 2017, von 11:30 Uhr bis 15:00 Uhr im Foyer des Kreishauses einen Aktionstag zur Reanimation durch.

Erste Hilfe nach einem Herzanfall – in Deutschland wissen nur wenige, wie das geht. Nur in einem Drittel solcher Notfälle trauten sich Laien Wiederbelebungsmaßnahmen zu und führen sie auch durch. In skandinavischen Ländern liegt diese Quote dagegen bei 70 Prozent. „Bei uns wissen leider viel zu wenige, wie einfach Erste Hilfe bei einem Herzanfall sein kann“, betonen Dr. Jörn Worbes und Arndt Merten, Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Siegen-Wittgenstein. Deshalb führt die Kreisverwaltung am Montag, 18. September 2017, von 11:30 Uhr bis 15:00 Uhr im Foyer des Kreishauses einen Aktionstag zur Reanimation durch. Er steht unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“. „Jeder ist herzlich eingeladen, unter Anleitung von Fachleuten an Puppen Reanimationen zu üben“, sagt Landrat Andreas Müller.

Zum Auftakt wird es Hintergrundinformationen in Interviews mit dem Landrat und den Ärztlichen Leitern des Rettungsdienstes geben. Danach erläutert Stefan Kehlenbach vom Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung – davor Leiter der Rettungswache in Wilnsdorf –worauf es bei einer Reanimation ankommt. Anschließend beginnen die praktischen Übungen, an denen auch der Landrat teilnehmen wird. Wer nicht beim Auftakt dabei sein kann, hat bis 15:00 Uhr die Möglichkeit, im Kreishaus vorbeizukommen, Erläuterungen zur Reanimation zu erhalten und ebenfalls praktisch üben zu können.

„Viele fühlen sich überfordert, weil sie bei Reanimation fälschlicherweise an die stabile Seitenlage oder an eine Mund-zu-Mund-Beatmung denken“, erläutern Jörn Worbes und Arndt Merten. Nach einer Herzattacke sei es wichtig, als erstes den Zustand des Betroffenen zu überprüfen. Danach müsse sofort der Notarzt gerufen werden. Entscheidend sei dann, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes den Brustkorb des Patienten 100 Mal pro Minute vier Zentimeter nach unten zu drücken. „Dadurch wird eine Kraft erzeugt, die Sauerstoff in das Gehirn transportiert“, so die ärztlichen Leiter. Bei einem Herzstillstand sei die Gefahr neurologischer Schäden wegen Sauerstoffmangels wesentlich größer als die Schädigung des Herzens selbst.

Der Aktionstag im Kreishaus wird im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“ angeboten, die bundesweit vom 18. bis 24. September stattfindet. Mit dem Reanimationstraining für Menschen jeden Alters will der Kreis ein Zeichen setzen, betont Andreas Müller: „Reanimation ist einfach. Jeder kann ein Leben retten!“. Im nächsten Jahr möchte der Kreis aus Anlass der „Woche der Wiederbelebung“ Aktionen in allen Städten und Gemeinden durchführen.