"Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte…"
ein Ausstellungsprojekt
Die Wanderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ findet vom 3. bis zum 30. März 2023 im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen statt.
Das Tagebuch der Anne Frank gehört ohne Zweifel zu den Büchern, die jedem unter die Haut gehen. Anne Frank war mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten aus Frankfurt geflohen, musste sich in einem Hinterhaus in Amsterdam verstecken, wurde verraten, entdeckt und starb schließlich, mit 15 Jahren, im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Eröffnungsveranstaltung "Deine Anne" am 2. März 2023
Bildergalerie zur Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" am 2. März 2023 im 1. Obergeschoss des Kundenzentrums der Sparkasse Siegen in der Morleystraße.
„Deine Anne“ kommt nach Siegen - mit 20 weiteren Veranstaltungen
Begleitprogramm zu Anne Frank-Ausstellung erschienen
Die Wanderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ findet vom 3. bis zum 30. März 2023 im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen statt. Jetzt ist das Begleitprogramm zur Ausstellung erschienen - auch als barrierefreie Version. Zudem ist die gedruckte Version in zahlreichen Büchereien, Bibliotheken, Volkshochschulen, Rathäusern, Museen und weiteren städtischen Einrichtungen ausgelegt.
Bereits bevor die Ausstellung am 2. März 2023 offiziell eröffnet wird, findet eine ganze Reihe von Rahmenveranstaltungen statt, die sich – genau wie „Deine Anne“ – mit Themen wie Rassismus und Antisemitismus, Toleranz und Miteinander befassen.
Vielfältiges Programm mit breitem Themenspektrum
Von Februar bis April können sich Interessierte beispielsweise mit dem Schicksal der Opfer der Nationalsozialisten in der Siegener Oberstadt beschäftigen. Teilnehmer ab 14 Jahren sind eingeladen, mit dem Smartphone Rätsel zu lösen und die Geschichten der verfolgten Siegener aus dem Vergessen zu holen. Veranstalter sind der Stadtjugendring Siegen e.V. und das Jugendparlament der Stadt Siegen. Die Veranstaltung richtet sich an Einzelpersonen und Gruppen ab 14 Jahren. Gruppen ab 10 Personen werden gebeten, sich vorab per Mail an f.kimpel@bluebox-siegen.de oder telefonisch unter 0271/2342968 anzumelden. Für die Teilnahme wird ein Smartphone oder Tablet mit QR-Code-Reader benötigt.
Isrealisch-jüdisches Kochprojekt
„Vielfalt isst gut“ lautet der Titel des interkulturellen Online-Kochprojekts des DRK Siegen-Wittgenstein. Die Teilnehmer können unter Anleitung von Alon Sander und Werner Stettner Schakschuka, Hummus und Couscous zubereiten – nach jüdischer Tradition koscher und vegan. Die Teilnehmer erhalten vorab eine Kochbox, die alle Zutaten für zwei Personen, das Rezept und den Link zum Koch-Livestream enthält. Die Boxen können nach der Anmeldung zur Veranstaltung bei REWE Mockenhaupt in der City-Galerie, in Niederschelderhütte oder in Kreuztal-Krombach für circa zwanzig Euro gekauft werden. Gekocht wird dann im Live-Stream über YouTube am 19. Februar 2023 um 16:30 Uhr. Anmeldungen sind unter 0271/33716-4115 oder s.schreiber@drk-siegen-wittgenstein.de möglich.
Graffiti als Forum des Widerstands
Wo liegen die historischen Ursprünge von Graffitis? Wo werden sie bis heute als Widerstandsform genutzt und wie können Graffitis Menschen verbinden? Diese Fragen werden in einem Workshop diskutiert, bevor es praktisch wird und die Teilnehmer gemeinsam die Wand der BlueBox in Siegen besprayen. Der Anne Frank-Botschafter Nils Klöckner bietet gemeinsam mit Stylefiasko e.V. zwei Graffiti-Workshops an, die zugleich als Begegnungsaktion für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung gedacht sind. Ziel ist es, rechten Parolen etwas entgegenzusetzen und sich dabei auf Augenhöhe zu begegnen. Die Workshops finden am 11. und 25. März jeweils von 14:30 bis 18:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an junge Menschen zwischen 12 und 18 Jahren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Um Anmeldungen per Mail an r.lesch@siegen.de wird gebeten.
„Dies sind nur einige Beispiele für die spannenden Angebote im Rahmenprogramm“, sagt Alexandra Meurer vom Regionalen Bildungsbüro des Kreises stellvertretend für den Trägerkreis der Ausstellung: „Gemeinsam haben wir über zwanzig Veranstalter dafür gewinnen können, sich mit einem Beitrag in das Begleitprogramm der Anne Frank-Ausstellung einzubringen. Am Ende ist ein vielfältiges Programm mit einem breiten Themenspektrum entstanden, das von Menschen und Gruppen aus der Region angeboten wird“, so Meurer: „Wir freuen uns sehr, dass es jetzt endlich losgeht.“
Hintergrund
Die Ausstellung „Deine Anne“ befasst sich mit dem Leben des jüdischen Mädchens Anne Frank. Sie wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren, musste von dort mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten fliehen, sich in einem Hinterhaus in Amsterdam verstecken, wurde verraten, entdeckt und starb schließlich, mit 15 Jahren, im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Millionen Menschen in aller Welt kennen das Tagebuch der Anne Frank. Es gehört ohne Zweifel zu den Büchern, die jedem unter die Haut gehen, der es einmal gelesen hat.
"Deine Anne" in der WDR Lokalzeit Südwestfalen vom 14. März 2023
In Zusammenarbeit mit der Stadt Siegen, den Sparkassen in Siegen-Wittgenstein und weiteren regionalen Akteuren wird das Regionale Bildungsnetzwerk noch bis zum 30. März 2023 die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ erneut im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen präsentieren.
Begleitprogramm
Rückblick: Deine Anne 2018
Wegen der Corona-Pandemie konnte die Ausstellung bisher kein weiteres Mal im Kreisgebiet ausgetragen werden. Zuletzt musste "Deine Anne" 2022 verschoben werden. Die Pressemitteilung zur Verschiebung können Sie hier herunterladen.
Schüler der Carl-Kraemer Realschule Hilchenbach besuchen "Deine Anne"
Täglich wurden Schulklassen von Peer Guides, also Gleichaltrigen, durch die Ausstellung begleitet. Wir waren bei einem Rundgang der Klasse 9b der Carl-Kraemer Realschule Hilchenbach dabei. Die 26 Schülerinnen und Schüler wurden von Mohamed Arab von der gleichen Schule und Hannah Giffhorn vom Gymnasium Am Löhrtor durch die Ausstellung gelotst. "Ich war ein bisschen aufgeregt, aber es hat viel Spaß gemacht. Ich habe bei dem Projekt mitgemacht, weil ich üben wollte, vor einer großen Gruppe zu sprechen", erzählt Peer-Guide Hannah Giffhorn. Auch ihr Kollege Mohamed Arab war sehr zufrieden: "Die Schüler haben sehr aktiv mitgemacht. Ansonsten hätte ich aber auch ein paar Pflichtfragen parat gehabt". Die hat er aber nicht gebraucht. Immer wieder brachten sich die Jugendlichen mit Fragen ein, sie hatten sich in der Schule schon in einer Themenwoche mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. "Anne Frank war sehr stark und sie hat viel bewegt, man kann viel von ihr lernen", sagte Schülerin Nicole Uskov.
Am 28. Februar wurde die Ausstellung offiziell eröffnet. Hier sehen Sie eine Bilderstrecke zu der Eröffnungsveranstaltung:
- *) Das Anne Frank Zentrum spricht statt von Führungen von "Begleitungen". Was damit gemeint ist, erfahren Sie hier.
Elf Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Anne-Frank-Ausstellung
Samuel Frank war ein angesehener Weidenauer Kaufmann, „erst kaisertreuer Deutscher, dann Jude“. Denn nach 1933 erlebte die Familie Diskriminierung, Entrechtung und Verfolgung. Zwei Kinder konnten fliehen, Tochter Inge blieb bei den alten Eltern bis zur Deportation und Vernichtung. Die Geschichte der Franks aus Weidenau ist wie die Geschichte von Anne Frank eine Opfergeschichte – aber auch eine Geschichte von Lebensmut, von kleinen Fluchten und von Solidarität.
„Die Franks aus Weidenau – Szenen Bilder und Geschichten“ ist eine Veranstaltung im Rahmenprogramm der Anne-Frank-Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte...“, die vom 1. bis 25. März im Kundenzentrum Morleystraße der Sparkasse Siegen zu sehen ist. Das Rahmenprogramm umfasst insgesamt elf Veranstaltungen – von Lesungen über Vorträge und eine Filmvorführung bis hin zum 6. Jugendforum der Stadt Siegen und einer Ausstellung zur „Woche der Brüderlichkeit“.
Links und Dokumente
- Hier finden Sie die Links zu den einzelnen Ausstellungstagen!
- Hier finden Sie das Programmheft zur Ausstellung.
- Hier finden Sie den Flyer zur Ausstellung.
- Hier finden Sie das Plakat zur Ausstellung.
- Hier finden Sie Unterrichtsmaterial des Anne Frank Zentrums (Berlin) zur Vor- und Nachbereitung eines Besuchs in der Ausstellung “Deine Anne“
- Hier finden Sie Unterrichtsmaterial zum Film “Das Tagebuch der Anne Franke“ (2016 / Prädikat: Besonders wertvoll)
Breit aufgestelltes Orgateam
Organisiert wurde "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte…" vom Regionalen Bildungsbüro und dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein in Kooperation mit dem Integrationsbeauftragten der Universitätsstadt Siegen, dem Stadt- und dem Kreisjugendring sowie den Sparkassen im Kreisgebiet. Daneben wurde ein Trägerkreis aus weiteren regionalen Akteuren ins Leben gerufen, der ein themenbezogenes Rahmenprogramm u.a. mit Theater- und Filmvorführungen, Lesungen, Konzerten um die Ausstellung herum gestaltete. Schirmherren waren Landrat Andreas Müller und der Siegener Bürgermeister Steffen Mues. Hinzu kamen Unterstützer wie z.B. einige Stadt- und Gemeindebüchereien, die für alle Altersgruppen – insbesondere aber auch für Schüler – u.a. ein umfangreiches Medienangebot zum Themenkomplex 'Drittes Reich / Holocaust / Widerstand' anboten.
Anne Frank - ein jüdisches Mädchen aus Frankfurt
Das jüdische Mädchen aus Frankfurt war 1934 mit seinen Eltern und seiner Schwester Margot in die Niederlande ausgewandert, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. In Amsterdam lebte die Familie ab Juli 1942 versteckt in einem Hinterhaus. Dort hielt Anne Frank ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest. Am 4. August 1944 wurde die Familie von der Gestapo entdeckt, vermutlich war sie verraten worden.
Nach der Entdeckung wird Anne Frank mit ihrer Schwester über das Arbeitslager Westerbork in das Vernichtungslager Auschwitz und dann in das KZ Bergen-Belsen gebracht. Dort stirbt sie im März 1945 an Typhus. Nach dem Krieg wird ihr Tagebuch von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht, der den Holocaust überlebt hat.
„Jugendliche begleiten Jugendliche“
„Ein wesentlicher Bestandteil des Ausstellungskonzeptes bestand in der ‚Peer Education‘, also der Bildungsarbeit unter Gleichaltrigen“, erläuterte Matthias Hein vom Bildungsbüro des Kreises: „Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum und dem Jugendparlament der Stadt Siegen haben wir im Vorfeld der Ausstellung 30 Jugendliche ab 15 Jahren zu ‚Peer Guides‘ ausgebildet, die dann die Schülergruppen ehrenamtlich durch die Ausstellung führten.“
Die Jugendlichen, die sich zu „Peer Guides“ ausbilden lassen wollten, erwarben geschichtliches Wissen, soziale und kommunikative Kompetenzen und erhielten zum Abschluss ein Zertifikat für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Die „Peer Guide“- Ausbildung erfolgte u.a. im Rahmen eines Wochenendseminars Anfang Dezember in Stift Keppel. Außerdem fanden zwei ganztägige Trainingsseminartage unmittelbar vor der Ausstellungseröffnung im Februar 2018 statt.
Mehr zu einer ersten Infoveranstaltung für “Peer Guides“.
Mehr zu einem ersten Treffen der “Peer Guides“.
Mehr zum ersten Vorbereitungstreffen der “Peer Guides“ im Dezember 2017 in Stift Keppel.
Schirmherren: Anne Frank steht für Mut, Zuverischt, Toleranz und Respekt
Die Schirmherren – Landrat Andreas Müller und Bürgermeister Steffen Mues - luden Schulklassen, aber auch interessierte Einzelpersonen ein, sich die Ausstellung anzuschauen.
„Der Name Anne Frank steht für Mut und Zuversicht in hoffnungslosen Zeiten. Ihr Tagebuch ist manchmal frech und schonungslos, aber immer mit großer sprachlicher wie emotionaler Kraft“, unterstrich Steffen Mues: „Sie schreibt über ihre Träume, ihre Wünsche, ihre Ängste und ihre Sehnsüchte. Sie greift Fragen auf, die viele Jugendliche auch heute umtreiben: Wen und wie soll ich lieben? Wie verhalte ich mich gegenüber meiner Familie? Was passiert in der Welt draußen und wie werde ich einmal Teil dieser Welt sein?“
Auch Landrat Andreas Müller verwies auf die zeitlosen Themen, die Anne Frank in ihrem Tagebuch anspricht: „Die Beschäftigung mit Anne Frank regt an, über Begriffe wie Toleranz, gegenseitigen Respekt, Menschenrechte und Demokratie nachzudenken. Die Ausstellung kann bewusst machen, dass eine Gesellschaft, in der die Unterschiede zwischen Menschen respektiert werden, nicht von allein entsteht. Wir würden uns freuen, wenn die Besucher der Ausstellung angeregt und ermutigt werden, für Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Menschenwürde einzutreten und sich gegen Diskriminierung, Rassismus sowie politischen und religiösen Extremismus zu wenden.“