Partnerschaftsjubiläum:
Jugendliche aus Emek Hefer zu Besuch im Siegerland
Seit genau 50 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Emek Hefer in Israel. Aus diesem Anlass waren jetzt 16 Jugendliche aus Israel auf Einladung des Kreisjugendringes Siegen-Wittgenstein zu Besuch im Siegerland.
„Das Programm haben wir uns im Vorfeld gemeinsam überlegt“, sagt Tobias Holzhauer vom Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein. Beim diesjährigen Jugendaustausch stand das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ im Vordergrund. „Statt eines Reisebusses haben wir größtenteils öffentliche Verkehrsmittel genutzt“, erklärt Holzhauer. „Die Jugendlichen hatten auch alle eine wiederverwendbare Flasche dabei, so mussten wir weniger Wasserflaschen kaufen.“ Auch die Programmpunkte selbst waren ‚nachhaltig‘: So stand unter anderem ein Besuch der Klimawelten in Hilchenbach, eine Tour durch den Siegerländer Wald, inklusive Hauberg bei Wilgersdorf, und eine Besichtigung des Birkenhofs in Wilnsdorf auf dem Programm. Sonntags war dann Familientag; hier konnten die Gastfamilien, zusammen mit den Jugendlichen, den Tag frei gestalten. Ein Teil ist bei Siegtal Pur mitgeradelt, andere sind nach Köln ins Phantasialand oder in den Zoo gefahren.
Untergekommen sind die Jugendlichen aus Israel bei Gastfamilien in Siegen-Wittgenstein. „Das Miteinander war wie immer sehr freundschaftlich“, sagt Tobias Holzhauer. Die Gastfamilien waren auch bei einigen der Aktivitäten mit dabei. Zum Beispiel bei einem israelischen Kochabend. „Letztes Jahr haben wir deutsche Gerichte gekocht. Dieses Jahr haben die Jugendlichen aus Israel ihre Rezepte und einige heimische Zutaten mitgebracht und es wurde gemeinsam z.B. Schakschuka oder Schawarma gekocht“, so Holzhauer.
Neben einem Besuch bei Landrat Andreas Müller im Kreishaus ging es für die Jugendlichen auch ins Aktive Museum Südwestfalen. Dort ist noch bis Ende September die Ausstellung „Days beyond time“ – „Tage jenseits der Zeit“ zu sehen. Junge israelische Künstler haben Holocaust-Überlebende aus dem Ghetto Theresienstadt getroffen, ihre Berichte gehört und diese in Kunstwerke transformiert. „Die Ausstellung war für einige sehr emotional. Gerade von den Jugendlichen aus Israel haben viele durch ihre Familiengeschichte einen sehr persönlichen Bezug zu dem Thema“, sagt Tobias Holzhauer.
Zum Abschluss des Jugendaustauschs machte sich die Gruppe von Siegen aus auf den Weg nach Berlin. Dort ging es zum Reichstag, zur Berliner Mauer, zur Gedenkstätte Hohenschönhausen und in den Naturpark Westhavelland. Am letzten Tag besuchten die Jugendlichen die Gedenkstätte Sachsenhausen. Zwischen 1936 und 1945 waren im Konzentrationslager Sachsenhausen mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Im Vorfeld hatten die Jugendlichen gemeinsam eine Gedenkzeremonie vorbereitet.
Im nächsten Jahr wird es ein Wiedersehen geben: Dann findet in den Osterferien die Rückbegegnung des Jugendaustausches in Israel statt. Dafür gibt es noch freie Plätze. Wer Interesse hat, kann sich bei Barbara Friedrich vom Kreisjugendring unter b.friedrich@kreisjugendring.org melden.