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Jugendliche aus Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer zeigen „The way out“, inspiriert von der Kinderoper Brundibár
Die Geschichte ist herzzerreißend: Der Prager Komponist Hans Krása schrieb 1939 die Kinderoper Brundibár für einen Wettbewerb. Der konnte nie beendet werden, weil Deutschland zwischenzeitlich die Tschechoslowakei zerschlagen hatte. Im Juli 1941 entstand die Idee, die Kinderoper mit Kindern aus einem Prager Waisenhaus aufzuführen. Doch dann folgte ab November 1941 die Deportation der tschechischen Juden ins Ghetto Theresienstadt. Hans Krása war in einem Transport im August 1942 dabei. Auch die Kinder aus dem Waisenhaus sowie alle anderen Beteiligten der geplanten Uraufführung wurden ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Hier wurde die Oper neu einstudiert und dann am 23. September 1943 uraufgeführt.
Projekt von Jugendlichen aus Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer
80 Jahre später haben jetzt 16 Jugendliche aus Siegen-Wittgenstein und dem israelischen Partnerkreis Emek Hefer die Kinderoper Brundibár zur Grundlage eines gemeinsamen Theaterprojektes gemacht. Das ist Teil des Jubiläumsprogramms „50 Jahre Siegen-Wittgenstein – Emek Hefer“. Denn die erste Partnerschaft zwischen einem Kreis in Israel und Deutschland wird in diesem Jahr genau ein halbes Jahrhundert alt.
Mit ihrem Projekt setzen sich die Jugendlichen aus Israel und Deutschland mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft künstlerisch auseinander. Organisiert wird das Projekt vom Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein.
Im April dieses Jahres trafen sich die Jugendlichen zum ersten Mal in Israel. Mit dabei waren Schauspiel- und Musikexperten aus beiden Ländern. Vor allem das Treffen mit dem Theresienstadt Überlebenden Zvi Cohen hat bei den Jugendlichen großen Eindruck hinterlassen. Denn Zvi Cohen hat als Kind im Ghetto Theresienstadt selbst bei der Kinderoper mitgewirkt.
"The way out"
Von Brundibár inspiriert entstand „The way out“. Das Stück ist der Versuch der Jugendlichen, den Schrecken des Holocaust künstlerisch zu begreifen und zu verstehen, wie Musik und Kunst verbinden und individuell tragen. Das Stück wird jetzt im Kulturhaus Lÿz in der St.-Johann-Straße in Siegen aufgeführt. Unter den Gästen ist auch eine Delegation aus Emek Hefer. Denn diese befindet sich zum Zeitpunkt der Aufführung aus Anlass des Partnerschaftsjubiläums in Siegen-Wittgenstein.
Jetzt auf Gästeliste setzen lassen
„The way out“ wird am 3. August ab 19:00 Uhr gezeigt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wer einen Platz auf der Gästeliste reserviert bekommen möchte, schreibt am besten vorab eine E-Mail an gewinnspiel@siegen-wittgenstein.de oder an b.friedrich@kreisjugendring.org, Stichwort: „brundibar“.
Auch im Rahmen der Festveranstaltung „50 Jahre Siegen-Wittgenstein – Emek Hefer“, einen Tag später, am Freitag, 4. August, werden die Jugendlichen einen Ausschnitt aus „The way out“ aufführen. Danach wartet eine weitere, ganz besondere Erfahrung auf sie: Am Samstagmorgen fährt das Team nach Theresienstadt. Denn auch am Ort der Uraufführung von Brundibár werden die Jugendlichen aus Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer„The way out“ zeigen.
Das Projekt „Brundibár / The way out“ wird vom Kreisjugendring Siegen-Witgenstein in Kooperation mit dem Apollo Theater Siegen, dem jungen Theater Siegen, der Musikpädagogik der Uni Siegen und dem Aktiven Museum Südwestfalen durchgeführt. Gefördert wird das Projekt durch den Kreis Siegen-Wittgenstein, den Landschaftsverband Westfalen-Lippe, den Kinder- und Jugendförderplan des Landes NRW und den Kinder- und Jugendförderplan des Bundes.