Galit Shaul, Landrätin von Emek Hefer, schreibt Andreas Müller
Direkt nach dem bestialischen Terrorangriff der Hamas auf Israel hat Landrat Andreas Müller ein Solidaritätsschreiben an seine Amtskollegin Galit Shaul im israelischen Partnerkreis Emek Hefer geschrieben. Hier dokumentieren wir das Antwortschreiben der Landrätin.
Lieber Herr Andreas Müller,
Im Namen des Regionalrates von Emek Hefer und von mir selbst möchte ich mich bei Ihnen für Ihre starken Worte und für die Botschaft der Solidarität bedanken, die Sie uns geschickt haben. Sie hat uns wirklich das Herz erwärmt.
Mit jedem Tag wird uns bewusster, wie gewaltig die Tragödie ist. Die riesige Zahl der Opfer ist nun auf 1300 gestiegen, über 3400 sind verletzt und hunderte von Bürgern wurden entführt – unvorstellbar.
Auch in der Familie von Emek Hefer hat der Tod zugeschlagen. Acht Familien haben in den letzten Tagen Familienmitglieder beerdigt, und weitere werden dies tun müssen. Der Sohn des Leiters unserer Personalabteilung, ein Kampfoffizier, wurde getötet, und sechs Familienmitglieder einer anderen Mitarbeiterin (ihr Bruder, seine Frau und ihre 4 Kinder) wurden in ihrem Zuhause im Kibbutz Kfar Aza im Süden ermordet.
Als Landrätin ist es für mich am wichtigsten, mich an meine Mitbürger zu wenden und ihnen in jeder erdenklichen Weise zu helfen, wie immer in Kriegszeiten in unserem kleinen Land. Wir kannten viele der Betroffenen und wir sind alle vereint für das gleiche Ziel - in dem Wissen, dass wir nur gemeinsam gewinnen können.
Es ist sehr tröstlich und herzerwärmend, Ihre Sorgen zu lesen und zu wissen, dass Sie und die Bürger von Siegen-Wittgenstein in diesen schweren Stunden mit uns sind! Mögen wir bessere Tage erleben, und wir werden unsere fruchtbare Zusammenarbeit fortsetzen, wie wir es in den vergangenen Jahren getan haben.
Mit besten Grüßen
Galit Shaul
Landrätin
Regionalrat Emek Hefer