Den passendenden Ausbildungsplatz in trockenen Tüchern
Lukas Giebler über seine Erfahrungen als Ferien-Azubi

Schwarze Brille, modisches weißes Hemd und eine gepflegte Frisur; Lukas Giebler wirkt wie ein selbstbewusster Jugendlicher, kurz vor dem ersten Ausbildungsjahr. Das selbstbewusste Auftreten und die Kleidungswahl des 17-Jährigen vermitteln einen souveränen Eindruck. Am Dienstag, 1. August 2023 hat Lukas Giebler seine Ausbildung als Bankkaufmann bei der Volksbank in Bad Berleburg angefangen. Zuvor hatte er die Gelegenheit, sich die Arbeit als Volksbankmitarbeiter in der Praxis anzuschauen. Denn er hat schon in den Sommerferien als Ferien-Azubi bei der Bank gearbeitet.

„Ich konnte hier bei meinem Ferien-Praktikum in alle Bereiche reinschauen. Vom Service über Firmenkundenberatung bin hin zur Sachbearbeitung habe ich dann mal alles gesehen“, sagt Lukas Giebler über seine Zeit als Ferien-Azubi. „Am meisten Spaß hatte ich im Service, bei der Beratung von Kunden.“ Nach seinem Schulabschluss hat der 17-Jährige schon eine Ausbildung als Optiker angefangen. Auch da hat er Kunden beraten: „Das Problem an dieser Ausbildung war für mich eher das Handwerkliche“, erzählt er lachend.

„Ferien-Azubi“ ist ein Projekt in Siegen-Wittgenstein, das zunächst Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz bei ihrer Suche hilft. Dafür sollen sie in den Ferien die Möglichkeit bekommen, als Praktikant oder Praktikantin erste praktische Erfahrungen in einem Betrieb zu sammeln. „Ich hatte hier als Ferien-Azubi einen klar geregelten Rahmenplan, der für mich erstellt wurde. Der sah vor, dass ich auch immer wieder mal den Bereich wechsele und so das gesamte Geschäft der Filiale kennenlerne“, erzählt Lukas Giebler.

Das unverbindliche Angebot half ihm dabei, erste praktische Erfahrungen zu sammeln und den Beruf kennenzulernen. Für ihn war schnell klar: Er will die Ausbildung bei der Volksbank Bad Berleburg machen. Am 1. August hatte er jetzt, wie viele andere auch, seinen ersten Tag als Auszubildender. Die Chancen, nach der dreijährigen Ausbildung von der Bank übernommen zu werden, stehen gut. „Eine Garantie geben wir zwar niemanden, bis jetzt haben wir aber jeden Auszubildenden, der wollte, auch übernommen“, erklärt Kerstin Lauber, von der Volksbank.

Neben der Agentur für Arbeit und der Kommunalen Koordinierungsstelle des Kreises Siegen-Wittgenstein sind auch noch verschiedene Akteure der Berufsorientierung, wie die Handwerkskammer Südwestfalen, die Kreishandwerkerschaft und die Industrie- und Handelskammer an dem Projekt beteiligt. Auch im nächsten Jahr wird es wieder die Möglichkeit geben, als Ferien-Azubi in Betriebe reinzuschnuppern. Die zweite Runde ist für das Frühjahr 2024 geplant. Interessierte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können sich jetzt schon unter 0271 2301 409 an die Siegener Berufsberatung wenden und ihre Angebote melden.