20 bedeutende Persönlichkeiten aus Siegen-Wittgenstein
Folge 20: "Peter Paul Rubens", Maler (1577 – 1640)
Peter Paul Rubens wurde vermutlich am 28. Juni 1577 als Sohn von Jan Rubens und Maria Pypelincks in Siegen (Grafschaft Nassau-Dillenburg) geboren. Er hatte sechs Geschwister. Sein Vater war Rechtsanwalt und Schöffe in Antwerpen. 1568 musste er mit seiner Familie im Zuge der Religionsunruhen (Jan Rubens war reformiert) nach Köln fliehen und arbeitete als Berater von Anna von Sachsen, der Gemahlin Wilhelms von Oranien. Peter Paul Rubens starb am 30. Mai 1640 in Antwerpen nach längerem Leiden an der Gicht.
Nach dem Tod des Vaters 1587 zog seine Mutter mit den Kindern nach Antwerpen. Dort besuchte Rubens gemeinsam mit anderen Söhnen der Oberschicht eine Lateinschule und wurde danach Page am Hof von Marguerite de Ligne. Seit 1592 widmete er sich der Kunst und lernte bei den Malern Tobias Verhaecht (auch T. Verhaegt), Adam van Noort und Otto van Veen. 1598 schloss er die Lehre ab und wurde in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen. 1600 ging er nach Italien, um dort Tizian, Veronese und andere Maler zu studieren. Hier wurde der Herzog Vincenzo Gonzaga von Mantua auf ihn aufmerksam, der ihn als Hofmaler zu sich holte. Nach längeren Aufenthalten in Rom und Madrid besuchte er 1607 mit dem Herzog Genua und Mailand.
Lukrative Aufträge der Oberschicht erhalten
Die Nachricht von der Krankheit seiner Mutter rief ihn 1608 nach Antwerpen zurück. Aufgrund der Trauer über ihren Tod und des Versprechens der Statthalter der spanischen Niederlande, Erzherzog Albrecht und Isabella, ihn zum Hofmaler zu ernennen, blieb er. Rubens wichtigster Mäzen wurde der Bürgermeister von Antwerpen, Nicolaas Rockox (Rubens Bruder Philipp war dessen Sekretär). In Rockox Haus lernte Rubens Isabella Brant kennen, die er 1609 heiratete. Die Aufträge des Bürgermeisters verhalfen Rubens dazu, sein Können in kürzester Zeit bekannt zu machen und weitere lukrative Aufträge der Oberschicht zu erhalten.
1610 erfolgte Rubens Vereidigung zum Hofmaler der Erzherzöge. Rubens wurde schnell reich, hochgeehrt und bekam immer mehr Schüler. 1622 rief ihn Maria de' Medici nach Paris, um ihren Luxembourgpalast mit Darstellungen der denkwürdigsten Begebenheiten ihres eigenen Lebens zu schmücken.
Rubens wird zum Ritter geschlagen
Nachdem Rubens schon seit 1623 als Diplomat für Erzherzogin Isabella Friedensverhandlungen durchführte, sandte ihn die Erzherzogin 1628 in gleicher Absicht nach Spanien. Rubens gewann das Vertrauen des Königs, wurde Sekretär des Geheimen Rats und führte während seines Aufenthalts in Madrid mehrere Werke aus. 1629 wurde er nach London geschickt, um mit dem König über einen Frieden zwischen Spanien und England zu verhandeln. Diesen Vorbesprechungen ist zu verdanken, dass 1630 der Friedensvertrag unterzeichnet wurde. König Karl I. von England schlug ihn deshalb zum Ritter. Auch in London war Rubens als Maler tätig.
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Rubens 1630 Helene Fourment, die ihm häufig als Modell diente. In den späteren Jahren seines Wirkens entwarf er, da sich die Aufträge zu sehr häuften, fast nur noch die Skizzen selbst; die Ausführung überließ er größtenteils seinen Schülern.
Quelle: Wikipedia